Sitzung: 02.09.2003 Stadtvertretung
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Sehr
geehrte Stadtpräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,
gestern
ist per Schnellbrief der Haushaltserlass 2004 des Innenministers eingegangen
(dieser wird erst am 15.09.2003 veröffentlicht werden).
Die
dort veröffentlichten Zahlen berücksichtigen insbesondere die Auswirkungen des
zu erwartenden Vorziehens der dritten Steuerreformstufe auf den 01. Januar
2004; bundesweit sollen sich dadurch für 2004 gegenüber der geltenden
Rechtslage Steuermindereinnahmen von rd. 15,6 Mrd. € ergeben. Die
schleswig-holsteinischen Kommunen werden hierdurch im Jahr 2004 mit rd. 120
Mio. € belastet. Für Norderstedt bedeutet dies eine Einnahmereduzierung,
insbesondere beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, und damit eine
Deckungslücke im Haushaltsentwurf 2004 von ca. 3,2 Mio. €.
Auch
für 2005 müssen die bisherigen Einnahmeansätze um derzeit netto € 510.000,- €
nach unten korrigiert werden; da dieser hohe Eingriff durch niedrigere Umlagen
kompensiert wird.
Die
von der Bundesregierung angekündigten Entlastungen für die Kommunen durch
-
Zusammenlegung
der Arbeitslosen- und Sozialhilfe
-
Weiterentwicklung
der Gewerbesteuer
-
Finanzierung
von Krippenplätzen
-
Abbau
von Steuervergünstigungen
sind
in den Zahlen des Haushaltserlasses noch nicht berücksichtigt.
Hierzu
heißt es im Erlass wörtlich_
"Das
Ergebnis der Beratungen in Bundestag und Bundesrat zu den Reformvorhaben der
Bundesregierung und damit Zeitpunkt und tatsächliche Höhe der Auswirkungen
bleiben abzuwarten. Angesichts der Unsicherheit über die weiteren Entwicklungen
im Gesetzgebungsverfahren kann eine Berücksichtigung der Vorhaben in den
nachfolgenden Berechnungen noch nicht erfolgen. Die Maßnahmen des Bundes sollen
insgesamt zu einer Verbesserung für die Kommunen führen, so dass die
nachfolgenden Angaben die kommunale Finanzentwicklung vorsichtig darstellen.
Sobald die Auswirkungen der Gesetzesvorhaben genauer eingeschätzt werden
können, ergeht ein gesonderter Erlass."
Zusammenfassend
kann festgestellt werden:
1.
der
weitere Rückgang der Einnahmen steht, auch in der Höhe, fest und trifft
Norderstedt mit 3,2 Mio €.
2.
Ob,
wann, und in welcher Höhe Verbesserungen eintreten kann (immer) noch nicht
festgestellt werden.
Unabhängig
hiervon basieren die Zahlen des Haushaltserlasses immer noch auf der Mai-Steuerschätzung;
inwieweit sich durch die November-Steuerschätzung noch weitere
Verschlechterungen ergeben bleibt abzuwarten.
Ich
werde Sie weiter über die neuesten Entwicklungen unterrichten.
Zum
Abschluss möchte ich eine weitere Aussage des Haushaltserlasses zitieren:
"Die
Entwicklung im Jahr 2003 hat gezeigt, dass angesichts der allgemein
verschlechterten finanzpolitischen Rahmenbedingungen zahlreiche Kommunen ihren
Haushalt nicht mehr ausgleichen können. Es ist unvermeidbar, alle Möglichkeiten
zu Einsparungen zu nutzen und dabei nötigenfalls auch schmerzhafte Eingriffe
durchzuführen, so wie es auch für das Land unumgänglich ist.", so unsere
Landesregierung durch den Innenminister.
Anlage
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Protokollauszug I
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