Beschluss: noch nicht festgelegt

Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0

Es wird der folgende Bericht gegeben:

In einer Anfrage im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr vom 20.11.2003 war um einen aktuellen Sachstandsbericht zur Umsetzung aller Be­schlüsse hinsichtlich der Klimaschutzschutzmaßnahmen in Norderstedt gebeten worden. Dabei sollten auch die Inves­titionen aus den Haushaltsstellen Klimaschutz dargestellt werden. Die Anfrage der Solariniti­ative Norderstedt sollte ebenfalls behan­delt werden.

Diese Vorlage berichtet zu den Fragen

1.        Sachstand zur Umsetzung der Klimaschutzbeschlüsse

2.        Investitionen aus den Haushaltsstellen Klimaschutz und Erfolgsbilanz

3.        Personalsituation im Klimaschutz (gemäß Anfrage von Frau Hahn im Ausschuss für Stadt­entwicklung, Umwelt und Verkehr vom 18.09.2003)

4.        Anfrage der Solarinitiative

 

1.       Sachstand zur Umsetzung der Klimaschutzbeschlüsse

Die Chronik der Beschlüsse, die beschließenden Ausschüsse sowie die Inhalte und Aufgaben für den Klimaschutz  werden in der beigefügten Anlage 1 chronologisch dargestellt.

 

2.        

2.1          Investitionen aus den Haushaltsstellen Klimaschutz

Die folgende Aufstellung weist die Investitionen im Klimaschutz seit Beginn der Stel­lenbe­setzung der Klimaschutzkoordination im Jahr 1999 aus. Gleichzeitig werden die im Zuge von Klimaschutz- und Sanierungsmaßnahmen erzielten Einsparungen im Sinne einer Erfolgsbi­lanz aufgeführt.

Kosten-Nutzen-Vergleich
im Klimaschutz [€]

1999

2000

2001

2002

2003

Summe 99-03

Personalkosten Summe*

15.460

83.950

124.900

157.285

179.815

561.410

VwHH Klimaschutz (1120.65501)

37.194

62.143

77.398

89.131

48.364

 

Beschaffung bewegliches Vermögen Klimaschutz (1120.63010)

1.256

1.127

0

1.628

0

 

VmHH Klimaschutz (1120.95000)

41.693

83.919

58.925

31.123

72.397

 

Sofortmaßnahmen an Schulen (2000.95000)

 

150.737

129.099

102.480

250.476

 

Sachkosten Summe

80.143

297.926

265.422

224.362

371.237

1.239.090

Kosten für Klimaschutz

95.603

381.876

390.322

381.647

551.052

1.800.500

Leuchtensanierung SZ Süd **

 

 

 

8.320

8.320

 

Optimierung Ferienabschaltung

 

 

9.250

9.250

9.250

 

Verhaltensorientiertes Energiesparen

28.000

31.000

48.000

69.000

69.000

 

Kesselsanierung

 

440.040

534.960

534.960

534.960

 

Fassadensanierung SZ Süd

 

 

 

10.030

30.090

 

Lüftungssanierung SZ Süd

 

 

 

 

43.930

 

gewährte Fördermittel
für Klimaschutzmaßnahmen

 

 

69.600

 

38.050

 

Summe nachgewiesener Einsparungen***

28.000

471.040

661.810

631.560

733.600

2.526.010

Finanzieller Gewinn durch Klimaschutz

-67.003

89.164

271.488

249.913

182.548

725.510

*          In die Bilanz fließen die vollen Personalkosten der am Energiemanagement beteiligten und be­setzten Stellen der Klimaschutzkoordination ein, obwohl 1,5 Stellen im Amt für Gebäudewirt­schaft ihren Klima­schutzaufgaben derzeit nur in sehr begrenztem Umfang nachgehen können.

**       Bei Mehrfachnennungen von Einsparungen in Jahresfolge handelt es sich um Fortschreibungen des Vorjah­res, auf Grund steigender Energiepreise sind die realen Einsparungen erwartungs­gemäß höher.

***     Erfolge von Klimaschutzinvestitionen aus den Haushaltsstellen Klimaschutz und Sofortmaßnah­men an Schulen können nur zum Teil in die Erfolgsbilanz einfließen, da eine genaue Bemes­sung der erfahrungs­gemäß energiesparenden Maßnahmen sehr aufwendig und ungenau wäre (z. B. Einspareffekt von Türbürs­ten, hydraulischen Abgleichen etc.). Die Ermittlung der Einsparungen erfolgt auf Grund von Verbrauchsdaten (Stadtwerke, EasyWatt), Planungsdaten und Literaturwerten.

In Anlage 2 sind die Investitionen für den Klimaschutz der HH-Stellen 1120.95000 “Klima­schutz” und 2000.95000 “Sofortmaßnahmen an Schulen” zusammen gestellt, die vom Amt für Ge­bäudewirtschaft betreut werden.

Die folgende Grafik stellt die Investitionen den Verbrauchsminderungen gegenüber und zeigt, dass sich der Klimaschutz auch unter den Bedingungen in Norderstedt wirtschaftlich lohnt:

Die ökologische Bilanz dieser Maßnahmen für den Zeitraum 1999-2003 ergibt eine CO2-Minderung von mehr als 10.100 t.

CO2-Minderung**** [t]

1999

2000

2001

2002

2003

Summe

136

2.038

2.202

2.545

3.215

10.137

****   Die CO2-Minderung wird ermittelt aus dem Energieverbrauch und den zugehörigen Emissionensfaktoren nach GEMIS, welche dem jeweiligen Energieträger eine spezifische CO2-Emission zuordnen (siehe Be­richtsvorlage 01/0574 ; Ausschuss für Umweltschutz vom 21.1.2001).

 

2.2          Bilanzierung der CO2-Minderung in Easy Watt

Eine weitere Kontrolle für den Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen und den Sachstand im Hinblick auf das übergeordnete Klimaschutzziel besteht in den Aus­wertungen der Verbrauchsdaten im Rahmen des Energiemanagement-Programms EasyWatt.

Für nunmehr  18 Liegenschaften liegt eine Auswertung in EasyWatt (Verbräuche, Kosten, CO2-Emissio­nen und Gebäudedaten mit dem Basisjahr 1990 und dem Verbrauchsjahr 2003/04) vor. Im Vergleich zum Basisjahr 1990 konnte das Klima­schutzziel (Reduzierung der CO2-Emissio­nen um 25%) für diese Auswahl an Liegen­schaf­ten bereits im Jahr 2002 er­reicht werden. Die Auswertung enthält 8 Schulen (darunter SZ Süd, Coppernicus Gymnasium, Gymnasium Harksheide), 3 KITA, 2 Freizeitheime und 1 Bücherei; sie spiegelt damit eine gemischte Verbrauchs­struktur wider. Dennoch kann die Erfolgsbilanz nicht ohne weiteres auf die Ge­samtheit der Norderstedter Liegenschaften übertragen werden.

 

Darüber hinaus sei auf die Berichtsvorlage M 03/0498 des Amtes für Gebäude­wirt­schaft (Hauptausschuss vom 24.11.2003) verwiesen, wonach an 7 Schulen im Ver­gleich 2000 / 2002  Energiekosten in Höhe 152.431,66 € vermieden werden konnten (trotz Steigerung der Wär­mepreise).  Die Auswertung dokumentiert für den genann­ten Zeitraum eine CO2-Minderung von 718 t.

 

3.       Personalsituation im Klimaschutz

Folgende Tabelle ermöglicht eine Übersicht zum Stand der Stellenbesetzungen der Klima­schutz-Koordination und die Abwei­chung von der originären Widmung von Stellen für die Aufgabe Energiemanagement und Klimaschutz:

Personelle Ausstattung der Klimaschutz-Koordination in Norderstedt
(Stand: Januar 2004)

Stelle

ð      Organisatorische Zuordnung

besetzt

Einschränkungen bei der Aufgaben­wahr­nehmung

1,0 Ingenieur/-in (Koordinator/-in)

ð      Fachbereich Umwelt (602)

 

ü
(ab 8/03 Teilzeit)

 

ð   -8,5 Wochenstunden
            wegen Teilzeitregelung

1,0 Planer/-in

ð      0,5 Team Planung (6012)

ð      0,5 Amt für Gebäudewirtschaft (68)

 

ü (z.Zt. vakant)

-

 

ð   -19,25 Wochenstunden

ð   -19,25 Wochenstunden

1,0 Techniker/-in

ð      Amt für Gebäudewirtschaft (68)

 

ü

 

keine

1,0 Techniker/-in

ð      Amt für Gebäudewirtschaft (68)

 

ü

 

ð    -38,5 Wochenstunden (Vertretung anderer Kollegen in 68)

1 Verwaltungskraft

ð      0,5 Fachbereich Umwelt (602)

ð      0,5 Amt für Gebäudewirtschaft (68)

 

ü

ü

 

ð    -10 Wochenstunden

ð    deutlich eingeschränkt durch
        andere Verwal­tungstätigkeiten

Nominelle Besetzung:

4,5

 

Aktuell für Energiemanagement tätig:

ca. 2,0

 

Aus der dargelegten Personalsituation ergeben sich Konsequenzen, u.a. auch im Hinblick auf den Beschluss zur Erfassung der Verbrauchsdaten (Ausschuss für Um­weltschutz vom 15.01.2003):

§         Die Vorgabe, die Liegenschaften der Stadt Norderstedt bis zum 1.1.2005 mit ih­ren Verbrauchsdaten zu erfassen und zu bewerten, wird nicht eingehalten werden können. Die Voraussetzungen, die im Ausschuss für Umweltschutz vom 19.02.2003 durch das Amt für Gebäudewirtschaft dargestellt worden waren, ha­ben sich geändert: Die Halbtagsstelle für den Klimaschutz musste im Jahr 2003 andere wichtige Aufgaben (Dienstwohnungen, Haushalt) im Amt 68 übernehmen, so dass im zurückliegenden Jahr nur die Grundeingabe von 13 Objekten durchgeführt werden konnte, von denen 7 auch ausgewertet werden konnten.

§         Die Technikerstelle im Klimaschutz für den Bereich Mess- und Regeltechnik musste in 2003 die Vertretung für die Bereiche Lüftung und Heizung überneh­men. Um den Betrieb in den öffentlichen Gebäuden aufrecht erhalten zu können, war hier ein großer Teil der Arbeitskraft gebunden. Der Bereich Klimaschutz konnte nur teilweise abgedeckt werden.

Da die durch Mitglieder der Klimaschutz-Koordination vertretenen freien Stellen zur Zeit ausgeschrieben werden, ist noch nicht abzusehen, wann die Arbeiten für das Energiemanage­ment systematisch fortgeführt werden kön­nen.

Ab 2004 wird die Klimaschutz-Koordination bei allen Gebäudebegehungen eingebunden.

Diese Situation führt dazu, dass noch nicht alle sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen identifi­ziert werden konnten und das nachweislich vorhandene Potential wirtschaftlich erfolgreicher Klimaschutzmaßnahmen nur verlangsamt ausgeschöpft werden kann. Diesem Umstand ist es auch geschuldet, dass die Empfeh­lungen der Investitions­bank in ihrem Abschlussbericht 2003 noch nicht praktiziert werden können,

§         auf Basis vorliegender Er­geb­nisberichte und Maßnahmen­empfeh­lungen sowie systemati­scher Gebäudebegehungen

§         die vorgesehenen Klimaschutz­maß­nahmen aufzuführen und Maßnahmenumsetzungen in Jahres­pla­nungen einzuteilen,

§         um eine qualitative und quantitative Planbarkeit der weiteren Klimaschutzerfolge zu errei­chen.

 

4.       Anfrage der Solarinitiative Norderstedt

Der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr wurde seitens der Verwaltung mit den für die Beantwortung notwendigen Informationen aus fachlicher Per­spektive ver­sorgt.

Für die Verwaltung ist derzeit der Widerspruch zwischen verschiedenen politischen Beschlüs­sen nicht auflösbar, wonach einerseits die Förderung der solaren Energie­wirtschaft forciert werden soll (Stadtvertretung vom 24.06.2003 und 28.10.2003), an­dererseits die bis 2002 zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel ab 2004 gestrichen wurden (Stadtvertretung vom 16.12.2003).