Sitzung: 19.08.2004 Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M04/0276
Herr
Seevaldt gibt für das Amt 60 den folgenden Bericht
Der Fachbereich Umwelt hat den Norderstedter Einwohnerinnen und
Einwohnern anlässlich des “Tages der Umwelt” am 03.06.2004 noch einmal die
Möglichkeit angeboten, ihre Trinkwasserproben durch das Umweltlabor kostenlos
auf Schwermetalle (Blei und Kupfer) untersuchen zu lassen.
Das Angebot ist in der Bevölkerung erneut auf große
Resonanz gestoßen: 370 Wasserproben wurden im Rahmen dieser Aktion beim
Umweltlabor zur Untersuchung abgegeben. Das ist eine Steigerung der Anzahl der
zur Untersuchung abgegebenen Wasserproben um 18 % gegenüber dem Vorjahr. Die
Ergebnisse zeigen, dass der interessierten Bevölkerung wichtige Informationen
an die Hand gegeben werden konnten, sich vorsorgeorientiert zu verhalten.
In immerhin 32 Fällen (8,8 % bezogen auf die 365 Proben, bei denen Untersuchungen auf
Kupfer und Blei stattfanden) wurde der aktuell gültige Grenzwert der
Trinkwasserverordnung für Blei (25µg/l) überschritten. Im Vorjahr ist der Grenzwert von 13,5 % der
Trinkwasserproben überschritten worden. Da das von den Stadtwerken gelieferte
Wasser keine Bleibelastungen aufweist, deuten diese Ergebnisse darauf hin,
dass nach wie vor zahlreiche bleihaltige Trinkwasserleitungen in Norderstedter
Gebäuden vorhanden sind; Stand der Technik (DIN 1988) ist schon seit 1962 der Einsatz
unbedenklicherer Materialien für Trinkwasserleitungen in Gebäuden.
20 weitere Proben (5,5 %) übertrafen den
niedrigeren, ab 01.12.2013 gültigen Grenzwert für Blei in Höhe von 10 µg/l . Im
Vorjahr waren es 7,9 %.
Auffällig ist der hohe Anteil von 79 Proben (21,6
%), in denen noch geringe Mengen an Blei (> 2 – 10 µg/l) nachgewiesen
wurden. Im Vorjahr waren es 45,7 %. Das zeigt, dass noch einzelne Elemente der
Trinkwasserleitungen geringe Mengen an Blei enthalten müssen.
Die Belastung durch Kupfer ist vergleichsweise
gering. Lediglich 3 von 365 Proben (0,8%) überschritten den Kupfer-Grenzwert
von 2 mg/l.
Bleikonzentrationen in 365
Wasserproben |
||
Messbereich |
Anzahl Proben |
Anteil [%] |
Messwert > 25 µg/l |
32 |
8,8 |
Messwert > 10 µg/l bis 25 µg/l |
20 |
5,5 |
Messwert > 2 µg/l bis 10 µg/l |
79 |
21,6 |
Messwert < 2 µg/l |
234 |
64,1 |
Σ |
365 |
100,0 |
Bei den übrigen 5 Wasserproben handelte es sich um
Grundwasser; diese wurden wunschgemäß auf Nährstoffparameter untersucht.
Alle Personen sind mittlerweile schriftlich über die
Analyse-Ergebnisse der von ihnen abgegebenen Wasserproben informiert worden.
Dazu gehört bei Grenzwertüberschreitungen auch eine Information über mögliche
Sofortmaßnahmen, die - bis zu einer Sanierung der Trinkwasserleitungen zum
Schutz der eigenen Gesundheit (bei Blei z.B. als Schutz vor einer Beeinträchtigung
der Blutbildung, Störungen des Nervensystems, Nierenschädigung; bei Kupfer
z.B. vor frühkindlicher Leberzirrhose) - empfehlenswert sind.
Wegen der Schließung des Umweltlabors konnten diese Untersuchungen von
der Stadt in diesem Jahr letztmalig angeboten werden.