Beschluss: noch nicht festgelegt

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Herr Seevaldt gibt für das Amt 60 den folgenden Bericht

 

Der Fachbereich Umwelt hat den Norderstedter Einwohnerinnen und Einwohnern anlässlich des “Tages der Umwelt” am 03.06.2004 noch einmal die Möglichkeit angeboten, ihre Trinkwasserproben durch das Umweltlabor kostenlos auf Schwermetalle (Blei und Kupfer) untersuchen zu lassen.

 

Das Angebot ist in der Bevölkerung erneut auf große Resonanz gestoßen: 370 Wasserproben wurden im Rahmen dieser Aktion beim Umweltlabor zur Untersuchung abgegeben. Das ist eine Steigerung der Anzahl der zur Untersuchung abgegebenen Wasserproben um 18 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ergebnisse zei­gen, dass der interessierten Bevölkerung wichtige Informationen an die Hand gegeben werden konnten, sich vorsorgeorientiert zu verhalten.

 

In immerhin 32 Fällen (8,8 % bezogen auf  die 365 Proben, bei denen Untersuchungen auf Kupfer und Blei stattfanden) wurde der aktuell gültige Grenzwert der Trinkwasserverordnung für Blei (25µg/l) über­schritten. Im Vorjahr  ist der Grenzwert von 13,5 % der Trinkwasserproben überschritten worden. Da das von den Stadtwerken gelieferte Wasser keine Bleibelas­tungen aufweist, deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass nach wie vor zahlreiche bleihaltige Trinkwasserleitungen in Norderstedter Gebäuden vorhanden sind; Stand der Technik (DIN 1988) ist schon seit 1962 der Einsatz unbedenklicherer Materialien für Trinkwasser­leitungen in Gebäu­den.

 

20 weitere Proben (5,5 %) übertrafen den niedrigeren, ab 01.12.2013 gültigen Grenzwert für Blei in Höhe von 10 µg/l . Im Vorjahr waren es 7,9 %.

 

Auffällig ist der hohe Anteil von 79 Proben (21,6 %), in denen noch geringe Mengen an Blei (> 2 – 10 µg/l) nachgewiesen wurden. Im Vorjahr waren es 45,7 %. Das zeigt, dass noch einzelne Elemente der Trinkwasserleitungen geringe Mengen an Blei enthalten müssen.

 

Die Belastung durch Kupfer ist vergleichsweise gering. Lediglich 3 von 365 Proben (0,8%) überschritten den Kupfer-Grenzwert von 2 mg/l.

 

Bleikonzentrationen in 365 Wasserproben

Messbereich

Anzahl Proben

Anteil [%]

Messwert > 25 µg/l

32

8,8

Messwert > 10 µg/l bis 25 µg/l

20

5,5

Messwert > 2 µg/l   bis 10 µg/l

79

21,6

Messwert < 2 µg/l

234

64,1

Σ

365

100,0

 

Bei den übrigen 5 Wasserproben handelte es sich um Grundwasser; diese wurden wunschgemäß auf Nährstoffparameter untersucht.

 

Alle Personen sind mittlerweile schriftlich über die Analyse-Ergebnisse der von ihnen abgegebenen Wasserproben informiert worden. Dazu gehört bei Grenzwertüber­schreitungen auch eine Information über mögliche Sofortmaßnahmen, die - bis zu einer Sanierung der Trinkwasserleitungen zum Schutz der eigenen Gesundheit (bei Blei z.B. als Schutz vor einer Beeinträchti­gung der Blutbildung, Störungen des Nervensystems, Nie­renschädigung; bei Kupfer z.B. vor frühkindlicher Leberzirrhose) - empfehlenswert sind.

 

Wegen der Schließung des Umweltlabors konnten diese Untersuchungen von der Stadt in diesem Jahr letztmalig angeboten werden.