Sitzung: 21.02.2001 Ausschuss für Umweltschutz
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M01/0052
Der
Beschluss, bei städtischen Anpflanzungen, soweit möglich, auf “konventionelle
Baumschulware” zu verzichten, um dafür Pflanzen aus ökologisch produzierenden
Baum-schulen zu setzen, lässt sich zur Zeit nur “sehr eingeschränkt”
realisieren. Als Grund dafür ist die geringe Anzahl der Anbieter zu nennen.
Zum
jetzigen Zeitpunkt gibt es in Deutschland lediglich ca. zwanzig anerkannte
“ökologische Baumschulen”, die zertifiziert sind und von Demeter, Bioland und
Naturland anerkannt wurden. Von diesen gibt es in Schleswig-Holstein eine
Baumschule in Rellingen, die diese Kriterien erfüllt. Drei weitere gibt es in
Zeven, Bünde und Steinhagen. In Norddeutschland sind es somit insgesamt vier.
Alle
im “ökologischen Sinne” geführten Baumschulen haben sich relativ stark
spezialisiert. So führen einige fast ausschließlich Obstgehölze, andere z.B.
nur einheimische Ziergehölze.
Die
Stückzahlen der produzierten Gehölze sind gering. Bestimmte Arten sind oft
nicht vorhanden und wenn, nur in kleinen Größen (z.B. Hochstamm max. Größe 14 –
16 cm).
Öko-Baumschulen
brauchen, um anerkannt zu werden, eine Umstellungsphase von mindestens 3
Jahren. Ein Verkauf ist erst im vierten Jahr möglich.
Beim
Kauf von Öko-Pflanzen muss mit ca. 30 – 40 % Mehrkosten gerechnet werden.
Ein
Markt ist aufgrund der hohen Preise fast nicht vorhanden.
Die
ökologisch geführte Baumschule ist eher für den “interessierten Einzelkunden”
da, nicht
aber
für den Großkunden, der bestimmte Mengen und Größen für seine Bauvorhaben
benötigt.
Dieser
Zustand wird sich aller Voraussicht nach in Zukunft so schnell nicht ändern.
Bis
heute wurden vom Team Natur und Landschaft im Dezember 2000 für
Ausgleichsflächen im B-202
-
2
Stck. Apfelbäume, 40 Stck. Haselnuss-Sträucher, 40 Stck. Ebereschen und 40 Stck
Rosa multiflora gepflanzt, die aus einer ökologisch geführten Baumschule
stammen.
-
Der
Rest der Ausgleichsflächen wurde mit konventioneller Pflanzenware bepflanzt.
Das
Team Natur und Landschaft geht davon aus, dass im Laufe der nächsten Jahre
vermehrt auch größere Gehölze aus ökologischem Anbau angeboten werden, sodass
dann der Beschluss des Ausschusses für Umweltschutz besser umgesetzt werden
kann.