Beschluss: noch nicht festgelegt

Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0

Die Stadtbücherei war aufgefordert worden, festzustellen, ob die Profilbildung und Bestandsgröße der einzelnen Standorte die EinwohnerInnen der kleinen Büchereien benachteiligt. Hierbei ging es besonders um die Frage, ob die Benutzerinnen der kleinen Büchereien häufiger als die der größeren Büchereien den kostenpflichtigen internen Leihverkehr in Anspruch nehmen müssten, um an das Buch/Medium ihrer Wahl heran zu kommen.

Die Untersuchung wurde über zwei mal sechs Wochen mit erfahrungsgemäß unterschiedlicher Nutzungsintensität durchgeführt, um zu einem repräsentativen Ergebnis zu kommen. Das ausführliche Untersuchungsergebnis wird als Anlage 10 dem Protokoll beigefügt.

 

Die Ergebnisse in Kürze:

 

1.        Die kostenpflichtigen Anforderungen im internen Leihverkehr und kostenfreien bücherseitig telefonisch veranlasste Zurücklegungen von Medien zur Abholung in der Besitzbücherei durch die BenutzerInnen selbst sind verschwindend gering im Verhältnis zu den Gesamtentleihungen im untersuchten Zeitraum – sie liegen unter 1 %.

2.        Die BenutzerInnen der kleineren Büchereien nehmen den entgeltpflichtigen internen Leihverkehr erheblich weniger in Anspruch als die BenutzerInnen der größeren Büchereien. Von den kleinen Büchereien nutzen nur die BenutzerInnen des Standortes Glashütte diese Möglichkeiten. Die BenutzerInnen des Standortes Friedrichsgabe nutzen sie nicht.

3.        Dagegen greifen die BenutzerInnen der beiden großen Büchereien in Mitte und Garstedt auf die Bestände aller Standorte zurück, wobei sich der Zugriff überwiegend auf den Bestand der jeweils anderen großen Bücherei bezieht.

 

Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass das Profilierungskonzept der Stadtbücherei zur Optimierung der Angebote, das im Jahr 1996 eingeleitet wurde, im Hinblick auf die Benutzerbedürfnisse Erfolg hat.

 

Dazu gehört auch die Tatsache, dass die BenutzerInnen der großen Büchereien, wenn sie den internen Leihverkehr nutzen, vorwiegend auf die Bestände der jeweils anderen großen Bücherei zurückgreifen, da die großen Büchereien unterschiedliche Bestandsschwerpunkte haben, um einander ergänzend ein breitgefächertes Angebot vorzuhalten, das auch spezielleren Interessen gerecht wird.

 

Die Stadtbücherei Norderstedt ist mit dieser konsequenten Berücksichtigung von Benutzerinteressen und Zielgruppen bei ihrer Einführung den bibliothekspolitischen Zielen ihrer Zeit einmal wieder weit voraus gewesen – ganz im Sinne des Leitbildes der Stadt.

Dass die durchgeführten Veränderungen mittlerweile bundesweit Konsens finden, zeigt die Tatsache, dass bei der Stiftung Bertelsmann seit 1998 ein Projekt durchgeführt wird, mit dem Lösungswege für die optimale Gestaltung und den Betrieb von Filialsystemen aufgezeigt werden sollen. Dazu gehören Nachbarschaftsbibliotheken wie in Friedrichsgabe und Glashütte, dazu gehören aber auch Themenbibliotheken, deren Bestände einen hohen Sepzialisierungsgrad haben – sei es inhaltlich, sei es in Bezug auf die Art der vorgehaltenen Medien.