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1.Einleitung

 

 

Computer sind heutzutage allgegenwärtig und weder aus der Arbeitswelt noch dem Freizeitbereich wegzudenken. Textverarbeitung, Graphikgestaltung, Kommunikation (E-Mail), Präsentation und Information (Internet) sowie Netzwerkarbeit sind unverzichtbarer Teil der Berufs- und Lebensweltgestaltung geworden.

Betrachtet man die rasante Entwicklung der letzten 25 Jahre in diesem Bereich kann man davon ausgehen, dass die Selbstverständlichkeit, Notwendigkeit und Bedeutsamkeit von computergestützten Prozessen in Zukunft unumstößlicher Teil der Wirklichkeit und Sozialisation unserer Gesellschaft sein wird.

Deutschland hat weltweit gesehen einen relativ hohen Standard bezüglich Know-how und Nutzung elektronischer Datenverarbeitung, doch auch hier gibt es Handlungsbedarf.

Schlagworte sind Bildungsoffensive, Chancengleichheit, AkademikerInnenmangel und Zuwanderungsregelungen für SpezialistenInnen.

Die offene Jugendarbeit steht in der Verantwortung, in Ergänzung zur Schule, computerbezogene Bildungs- und Nutzungsangebote bereitzustellen und somit Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen. Dies gilt insbesondere für benachteiligte Jugendliche und Mädchen. Darüber hinaus sind EDV-Anwendungen für effektives, attraktives und modernes Arbeiten mittlerweile unverzichtbar.

 

 

2. Auftrag und Aufgaben

 

 

Berufliche Bildung und Wissensvermittlung sind klassische Bereiche der Schule, doch aus §11 (3) KJHG ergibt sind auch für die Jugendarbeit eine Mitverantwortung für außerschulische Bildungsarbeit, hier insbesondere die arbeitswelt- und schulbezogene Jugendarbeit.

Aus §11 (1) ergibt sich die Aufgabe Jugendliche zu Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Mitverantwortung zu befähigen. Betrachtet man Computer nicht nur als reizvolle neue Technologie, sondern als mittlerweile nicht mehr wegzudenkendes Werkzeug der Lebensgestaltung gilt es hier, vor allem Jugendlichen mit geringen oder geringeren Partizipationsmöglichkeiten beispielsweise aufgrund von Armut, schlechten Sprachkenntnissen oder geschlechtsspezifischen Problematiken, Zugangsmöglichkeiten und Teilhabe zu ermöglichen.

Aber zur Kompetenz im Umgang mit neuen Werkzeugen, Technologien und gesellschaftlichen Wandlungen bedarf es mehr als die bloße  Fähigkeit der Handhabung.

§14 KJHG beschreibt die Aufgabe sowohl Jugendliche als auch Erziehungsberechtigte zur Kritik- und Entscheidungsfähigkeit zu ermächtigen. Pädagogische Studien weisen schon lange auf die erschreckende Kritiklosigkeit gerade von Jugendlichen gegenüber dem geschriebenen bzw. gesendeten Wort hin[1]. Was in Zeitungen steht, im Internet verbreitet oder im Fernsehen gesendet wird, wird allzu oft für bare Münze genommen.

Angesicht der Problematik von weitverbreiteten rechtsradikalen und pornografischen Inhalten des Internets ist es von äußerster Wichtigkeit, Jugendliche zu einer medienkompetenten und medienkritischen Umgangsweise gerade mit neuen Technologien anzuleiten.

Im Drogenbereich zeigt sich immer wieder wie schwierig es ist, wirkungsvolle Prävention allein durch Aufklärung, Abschreckung und Verbote zu erreichen. Internet, Computerspiele und Netzwerkpartys sind sinnvoll benutzt sicherlich eine Bereicherung, die Gefahr des Missbrauchs ist jedoch gegeben. Gerade deshalb ist es wichtig durch pädagogische Begleitung eine verantwortungsvolle, reflektierte Nutzung dieser Medien zu erlernen. Deshalb müssen sich insbesondere Jugendeinrichtungen, die im Freizeitbereich angesiedelt sind, diesen Chancen und Risiken stellen und diese Problematik bearbeiten.

 

Jugendliche reagieren auf die neuen Medien- und Kommunikationsformen mit sehr großen Interesse. Dies zeigt sich sowohl im direkten Kontakt mit Jugendlichen, als auch in den großen NutzerInnenzahlen unter jungen Menschen von Computern und Handys. Diese Einschätzung wurde sowohl von einer BesucherInnenbefragung in Garstedt bestätigt, als auch von einer großangelegten Umfrage von ca. 600 jugendlichen im Alter zwischen 10 bis 21 Jahren, wonach 87% angaben einen Computer zu nutzen oder nutzen zu wollen[2].

Nach §11 (1) soll Jugendarbeit an den Interessen von jungen Menschen anknüpfen, die Möglichkeit zur Mitbestimmung und Mitgestaltung dieser Interessen innerhalb der Jugendarbeit geben und diese Fähigkeiten über die Jugendfreizeitheime und ähnliche Einrichtungen hinauswachsen lassen.

In diesem Sinne ist die Jugendarbeit verpflichtet, dem Lebenswelt- und Interessenwandel der Jugendlichen Rechnung zu tragen.

 

Um eine kompetente Begleitung, die Eröffnung neuer Horizonte, das Setzen von Grenzen und Reflexion im Umgang mit neuen Techniken und Technologien zu gewährleisten ist es unverzichtbar auch und gerade die pädagogischen Fachkräfte in den relevanten Bereichen aus- und fortzubilden. Hier darf der Anschluss zu anderen Regionen und Ländern nicht verpasst werden, damit unseren Fachkräften nicht plötzlich wesentliche Schlüssel-qualifikationen fehlen. Selbstredend steht die Anschaffung entsprechender Geräte.

Darüber hinaus sind die technischen Nutzungsmöglichkeiten von PCs, wie unter 4.2 aufgeführt, Grundlage für modernes, effektives und ressourcenorientiertes Arbeiten.

 

 

3. Situationsanalyse

 

 

Computer sind mittlerweile in allen fünf Regionen der Norderstedter Jugendarbeit installiert. Die Ausstattung ist jedoch bezogen auf Quantität und Qualität unbefriedigend. Grundkenntnisse zum Umgang mit Hardware und Software seitens der MitarbeiterInnen sind in allen Regionen vorhanden. Es besteht jedoch dringender Fortbildungsbedarf. Die Nutzung der Geräte erfolgt hauptsächlich durch die MitarbeiterInnen. Ursache hierfür ist zum einen, dass die Geräte in den Büros lokalisiert sind und zum anderen weil ein Computer für alle MitarbeiterInnen und Aufgaben die Auslastungsgrenze erreicht.

Wenn Jugendliche die Geräte nutzen, muss aus Datenschutzgründen immer einE MitarbeiterIn anwesend sein.

Die Jugendlichen bemängeln häufig, weder per Internet Ausbildungsplätze suchen noch surfen zu können, weder Bewerbungen schreiben noch Graphiken bearbeiten zu können, weder spielen noch chatten zu können. Vor allem denen, die zuhause nicht die Möglichkeit haben einen PC zu nutzen, fehlt die Möglichkeit in der Schule Gelerntes, oder bei FreundInnen Gesehenes aus zu probieren.

 

 

4. Notwendigkeit und Zielsetzung der EDV-Nutzung in Jugend-einrichtungen

 

 

4.1 Pädagogischer Aspekt

 

Die pädagogischen Aspekte der EDV-Nutzung sind sehr vielschichtig. Rein technische Wissensvermittlung zur PC-Nutzung ist sicherlich in erster Line die Aufgabe von Schulen und Volkshochschulen.

Doch zur kompetenten Nutzung von elektronischen Medien und Geräten bedarf es mehr. Pragmatische (aktiv-gestalterische) und semantische (Bedeutungsentschlüsselung und –wertung) Kompetenzen müssen die technischen ergänzen. Besonders hier kommt der Jugendarbeit die Aufgabe zu, das Schulangebot mit außerschulischen Bildungsprogrammen zu ergänzen.

Gerade Jugendliche sind für die Gefahren, die das Internet und die Spielkonsolen der PCs bergen, empfänglich (Spielsucht, rechtradikales, gewaltverherrlichendes Gedankengut im Netz usw.). Kritische Reflexion ist wichtig, um Medieninhalte richtig zu deuten und zu verstehen. Kritische Selbstreflexion ist wichtig, um das eigene Nutzungsverhalten in Frage zu stellen und ggf. zu verändern.

Um zu gewährleisten, dass Jugendliche einen solchen kompetenten Umgang mit neuen Technologien erlernen, muss dem großen Interesse das Jugendliche an allem zeigen was mit Computern zu tun hat, Rechnung getragen werden. Es ist wichtig, dass sich  Jugendeinrichtung bezüglich dieser Thematik öffnen und Angebote bereitstellen um Jugendliche in Zukunft überhaupt zu erreichen und die Techniknutzung pädagogisch begleiten zu können.

 

Weitere wichtige pädagogische Aspekte werden gerade zu zur Aufgabe/Verpflichtung wenn man die Grundsatzziele der Norderstedter Jugendarbeit laut Produktbeschreibung betrachtet, namentlich Grundsatzziel 3 (Beitragsleistung zur Sozialisation von Jugendlichen), GZ 4 (Vermeidung/Abbau von Benachteiligungen) und GZ 5 (Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter).

GZ 3:

Wie eingangs dargestellt, sind Computer und computergestützte Anwendungen weder aus der Schule, der Arbeitswelt noch dem Freizeitbereich mehr wegzudenken. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass diese Entwicklung rückgängig gemacht werden würde/könnte. Im Gegenteil wird weltweit prognostiziert, dass die Verbreitung von PCs und elektronischer Datenverarbeitung weiter voranschreiten wird. Um in der heutigen Zeit eine Beitragsleistung zur Sozialisation von Jugendliche zu leisten, kann man den Umgang mit neuen Technologien nicht vernachlässigen. Ergänzend zu Schule und Beruf müssen arbeitswelt- und schulbezogene Bildungsangebote bereitgestellt werden um die Aspekte zu bearbeiten, die in den klassischen Ausbildungen nicht genug Platz finden bzw. dort nicht angezeigt sind.

 

GZ 4:

Unterprivilegierte Jugendliche, die aus finanziellen Gründen oder differenter Prioritätensetzung der Eltern keine Zugangsmöglichkeiten zu PCs und Internet haben, sind in vielerlei Hinsicht gegenüber ihren Altersgenossen benachteiligt. Jugendliche, deren Eltern einen niedrigen Bildungslevel und keine eigenen Computererfahrungen haben, sind in der Gruppe der unfreiwilligen Nicht-Nutzer überrepräsentiert. Diejenigen, die trotzdem Zugang zu einem PC haben nutzen diesen in der Regel in qualitativ minderwertigeren Art und Weise (mehr Spiele, weniger anwendungsorientiert, keine Lernsoftware)[3].

Gerade für diese Jugendlichen ist es notwendig, Geräte und Know-how zur Verfügung zu stellen, damit sie in der Schule, bei der Arbeitsplatzsuche, bei Kommunikationswegen und –fähigkeiten mithalten können. Sei es um Praktikumberichte oder Bewerbungen zu schreiben, das Arbeitsamt anzuklicken, das in der Schule gelernte auszuprobieren und/oder einfach mitreden zu können wenn die Anderen sich unterhalten. Gerade für junge Menschen ist wichtig, up to date zu sein, ansonsten kann Unwissenheit und Unfähigkeit aufgrund von schlechter sozialer Stellung schnell in Frustration umschlagen. Hier ist es unbedingt notwendig, Jugendlichen mit beschränkten Ressourcen Zugang und Partizipation zu ermöglichen um sie nicht in einen Teufelskreis zu schicken, in dem Benachteiligung zur Abgeschnittenheit von weiteren Ressourcen führt.

 

GZ 5:

Des weiteren ist es wichtig auch Mädchen in verstärktem Maße für das Interesse an und die Nutzung von neuen Technologien zu gewinnen. Laut Berichten der Tagespresse wird mittlerweile schon über Werbekampagnen versucht, speziell weibliche Auszubildende gerade für Berufe im technischen und elektronischen Bereich zu begeistern, weil nicht genügend InteressentInnen für das Ausbildungsplatzangebot vorhanden sind.

Ein eigener PC oder zumindest der private Zugang zu einem Computer stellt die Grundlage für Interesse und Nutzungskompetenz an der neuen Technik dar. Die Ausstattung diesbezüglich ist jedoch, bezogen auf die Geschlechter, sehr unterschiedlich. In der Altersgruppe der 12-14jährigen haben 31% der Jungen Zugriff auf einen Computer, bei den Mädchen sind es nur16%. Noch drastischer ist der Unterschied in der Altersklasse der 15-17jährigen, hier ist das Verhältnis 42% (Jungen) zu 16% (Mädchen)[4]. Somit ist es notwendig, um Ungleichheiten zu beseitigen, gezielt Mädchen in diesem Bereich zu fördern. D. h. durch niedrig schwellige  Angebote Berührungsängste abzubauen, Interesse zu wecken, Fertigkeiten zu fördern sowie Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

 

Nicht zuletzt ist es für Jugendeinrichtungen in pädagogisch vertretbaren Maße wichtig, attraktiv zu sein und zu bleiben, um überhaupt die Zielgruppe zu erreichen. Sitzen potentielle KundInnen isoliert zuhause vor dem PC ist weder Soziales Lernen noch Suchtprävention, noch die Erreichung anderer Ziele möglich.

 

Computeranwendungen, Computerspiele und Internet sind mittlerweile Interessens- und Kommunikationsträger geworden. D. h. bei Netzwerkspielen wird zusammen gespielt, Kontaktaufnahme sich fremder Jugendlicher erfolgt über Gespräche bezüglich dieser Technologien, bei Kreativspielen wird diskutiert, gemeinsam gestritten und entschieden und über E-Mail und Chat werden soziale Kontakte gepflegt und Verabredungen getroffen.

Darüber hinaus variieren die EDV-Kenntnisse unter Jugendlichen erheblich, da das Interesse jedoch oft ähnlich groß ist, werden die Jugendlichen selbst untereinander zu Lernenden und Lehrenden.

Das verläuft nicht immer konfliktfrei, jedoch ist Soziales Lernen nur in Gruppen und gerade über Konflikte möglich. Andere pädagogische Ziele wie z. B. die Erhöhung der Frustrationstoleranz und das Erleben von Erfolgserlebnissen sind nicht ausschließlich an gruppendynamische Prozesse gebunden, jedoch beschreibt die Psychologie eine Steigerung der Wirksamkeit bei gruppenbezogenen Lernprozessen.

 

Diese neuen Techniken eignen sich sowohl für individuelle Angebote, als auch für Gruppenangebote (Beispielsauswahl):

               

-Bewerbungen, Berichte, Lebensläufe schreiben usw.

-Infobeschaffung im Internet

-Postkarten gestalten, Einladungskarten herstellen usw.

-gemeinsames Spielen

-individuelle Gespräche über Suchtverhalten u. gefährdende Inhalte des Internet

 

und

 

-Mädchengruppen

-Gruppen für AussiedlerInnen o. AusländerInnen mit schlechten Deutschkenntnissen

-Gruppen zur gemeinsamen Erstellung von Veranstaltungsplakaten und Monatsprogrammen

-Photo-AGs, Musik-AGs, Gestaltungsgruppen

-Internetgruppen, Web-Site-Gestaltung, Animation usw.

-AGs zur Diskussion von Gefahren und Nutzungsverhalten

 

Um eine kompetente An- und Begleitung durch die pädagogischen MitarbeiterInnen zu gewährleisten ist es unbedingt notwendig, die vielfach vorhandenen Grund- und Spezialkenntnisse durch Aus- und Fortbildung sicherzustellen und auszubauen. Dies bezieht sich auf anwendungsbezogene Fertigkeiten bezüglich Hard- und Software und auf Fragestellungen bezüglich Medienkompetenz und Medienkritik (medienpädagogische Fortbildung).

 

 

4.2 Technische Nutzung

 

Die technische Nutzung von Computern teilt sich in einrichtungsspezifische Elemente (beispielsweise EDV gestützte Musikbearbeitung, Soundbearbeitung am PC; Bildbearbeitung für Photo AGs, Netzwerkpartys usw.) und allgemeine Elemente.

 

Dazu zählen:                -Plakaterstellung und –gestaltung (Graphikprogramme)

                                -Schriftwechsel/Briefe (Textverarbeitung)

                                -Haushaltsverwaltung (Tabellenkalkulationen)

                                -Arbeitzeitabrechnung (Tabellenkalkulation)

                                -Erstellung von Falt- und Flugblättern (Graphikprogramme)

                                -Berichtswesen von PraktiktInnen u. Regionalleitungen (Textverarbeitung)

                                -Sitzungsprotokolle (Textverarbeitung)

                                -Erstellung von Fragebögen (Textverarbeitung)

                                -Auswertungen (Kalkulationsprogramme)

                                -Webseiten erstellen und pflegen (HTML-Gestaltungsprogramme)

                                -Informationsbeschaffung, -austausch, -übermittlung (Internetsoftware)

                                -Rundschreiben (Datenbanksysteme)

                                -Fachrecherchen (Internetsoftware)

                                -Teilproduktbeschreibungen/Berichtswesen (Textverarb./Tabellenkalk.)

                                -Kommunikation zwischen Einrichtungen untereinander und Verwaltung

                                (Intranet)

 

Mit einem PC kann die Quantität der verwaltungstechnischen Arbeitszeit reduziert werden. Somit steht mehr Zeit für die direkte Betreuung der Jugendlichen zur Verfügung.

Bei diesem Punkt ist unbedingt zu berücksichtigen, dass im Bereich von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation alle MitarbeiterInnen zu schulen sind, um effektive computergestützte Zusammenarbeit zu gewährleisten. Kenntnisse für die Internetnutzung, speziell in der Gestaltung und Aktualisierung von Web-Sites benötigt min. einE MitarbeiterIn pro Einrichtung, insbesondere um Jugendliche bei diesen Tätigkeiten anzuleiten.

 

 

5. Benötigte Ausstattung/Handlungsbedarf/finanzielle Auswirkungen

 

 

5.1 Benötigte Ausstattung

 

Für den effektiven, sinnvollen und sicheren Einsatz von elektronischer Datenverarbeitung in den Jugendeinrichtungen (in pädagogischer und technischer Hinsicht) sind drei voneinander getrennte Systeme notwendig:

 

  1. Ein Büro-PC, der in der Regel von MitarbeiterInnen in technischer und pädagogischer Hinsicht (z. B. Einzelfallhilfen) genutzt wird. Jugendliche sollten diesen PC aus Datenschutzgründen nur unter Aufsicht benutzen. Dieses Gerät braucht frei zugängliche Laufwerke (z. B. öffnen von Disketten mit Textdateien die auf anderen PC erstellt wurden, öffnen von Musikdateien von Bands, Austausch von Grafikdateien zwischen den Jugendeinrichtungen, Einspielen von Bildern usw.). Lokalisation im Büro, um ungestört arbeiten zu können. – Es ist sicherzustellen, dass persönliche Daten nicht auf der Festplatte gespeichert werden. Um dies zu gewährleisten, ist vorrangig mit Disketten zu arbeiten. – Hier wie auch in der Arbeit am Internetanschluss wird empfohlen, das Wächterprogramm des IPTS (setzt die Einstellungen nach dem Start immer in den Ursprungszustand) zu verwenden.

 

  1. Ein Internet-PC im offenen Bereich (auch in separatem Raum). Mit diesem PC können Gruppenangebote durchgeführt und Interessierte niedrig schwellig an die Technik herangeführt werden ohne sie der Blöße der Unkenntnis preis zu geben. Des weiteren können die Jugendliche an diesem PC alleine arbeiten (Sicherungsmaßnahmen und/oder BenutzerInnenordnung notwendig). Außerdem ist mit diesem PC die Nutzung des Internets möglich[5].

Auf diesem PC dürfen keine sicherheitsrelevanten oder personenbezogenen Daten gespeichert sein.

    

3.        Ein PC, der an das Intranet der Stadt Norderstedt angeschlossen ist. Dieser PC darf weder Laufwerk noch Internetanschluss haben; Jugendliche dürfen diesen PC nicht nutzen. Lokalisation im Büro. Ausschließliche Verwendung durch hauptamtliches Personal und für arbeitsplatzbezogene Arbeiten (Verwaltung, Haushalt, Berichte, Konzeptionen). - Wird im Jahr 2002 von der EDV-Abteilung realisiert.

 

5.2 Handlungsbedarf

 

1.        Anschaffung von mindestens einem PC pro Einrichtung, mit Monitor, Laufwerk, Internetzugang, Scanner, Drucker und benötigter Software.

2.        Fortbildung/Schulung der MitarbeiterInnen

3.        Sicherheitsmaßnahmen realisieren (InternetverantwortlicheR, Benutzungsordnung, physische Trennung der verschiedenen PCs)

 

5.3 finanzielle Auswirkungen

 

Investitionskosten pro angeschlossenem PC:

 

Hardware

-          Rechner (1000 MHz-Prozessor, Festplattengröße 30  

GB, Arbeitsspeicher (RAM) mit 128 MB, DVD- und

Diskettenlaufwerk, Sound- und Grafikkarte) mit

Tastatur, Maus und Lautsprechern:

ca. 2300 DM

-     17” Monitor: ca.   500 DM

-     Drucker: ca.   500 DM

-         

 

----------------

ca. 3300 DM

ca. 1690 EURO

(Software: Betriebssystem und MS-Office Paket mit Windows, Textverarbeitung, Datenbank, Tabellenkalkulation im Rechnerpreis enthalten)

 

-          Grafikprogramme (z. B. Corel Draw):

ca.  500 DM

 

-          Virenscanner mit Firewall (z. B. Norton Internet 

Security – Family Edition mit Kindersicherung und verschiedenen Benutzerkonten):

ca.  150 DM

-          Programm zur Gestaltung von HTML-Seiten der 

Homepage (z.B. Frontpage): ca.      0 DM[6]

 

-          Musikbearbeitungsprogramme, Videobearbeitung,   

      Animationen, Bildbearbeitung (z. B. Soundforge,

      Premiere, Photoshop) jeweils ca. 500 DM :

 

ca. 1000 DM[7]

---------------

ca. 1700 DM

ca.   870 EURO

 

                                                                                    Gesamtkosten[8]:                                   ca. 5000 DM

                                                                                                                                                            ca. 2560 EURO

                                                                                                                                           

 

 

Qualifizierungsmaßnahmen und laufende Kosten (pro Einrichtung):

                                                                             

                                                                              Aus- und Fortbildung (jährlich)

Umgang mit Betriebsystem, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken (alle Mitarbeiter-Innen), Spezialkenntnisse Internet, Grafik-, Musik- und Bildbearbeitung, Homepagegestaltung (min. einE Mit-arbeiterIn pro Einrichtung):

ca. 1500 DM[9]

ca.   770 EURO

 

                                                                              laufende Kosten (monatlich)

                                                                              Papier, Druckerpatronen, Disketten, CD-Rohlinge:

                                                                                                                                                            ca.     40 DM

                                                                              Einwahlgebühren Internet (Telefon)[10]:

                                                                                                                                                            ca.     30 DM        

                                                                                                                                                            ----------------

                                                                                                                                                            ca.     70 DM        

                                                                                                                                                            ca.     36 EURO                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        

 

Anzahl der anzuschließenden Einrichtungen: 5-7                                                                                          

 

 

 

Herr Struckmann erläutert das Zustandekommen der Vorlage und legt eine mögliche Bedeutung von EDV in der Jugendarbeit dar.

 

In der anschließenden Diskussion wurden folgende Positionen vertreten:

 

Schwierig könnte sich die Aus- und Weiterbildung des Personals gestalten, da dieses einen kostenintensiven Faktor auf Dauer darstellt.

 

Die Anschaffung und Unterhaltung von Hardware dagegen wird nicht unbedingt als problematisch angesehen.

Die Möglichkeit, dieses über Sponsoren laufen zu lassen sollte unbedingt in Betracht gezogen werden. Daher sollte die Verwaltung an die Presse treten, um mögliche Unternehmen anzusprechen. Weiterhin sollte der Förderverein Offene Jugendarbeit dazugezogen werden.

 

 

Auszug  104

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[1] Vgl. Kap.7.2 www.jugendarbeit-ans-netz.de/diplom/kapitel07.html

[2] Vgl. Schwab/Stegmann: “Geschlecht und soziale Schicht als Faktoren der Computeraneignung” in: deutsche Jugend 2/2000

 

[3] Vgl. Schwab/Stegmann: “Geschlecht und soziale Schicht als Faktoren der Computeraneignung” in: deutsche Jugend 2/2000

[4] Vgl. Kap. 7.3 www.jugendarbeit-ans-nets.de/diplom/kapitel07.html

[5] zur weitergehenden  Erläuterung wird auf das Papier “Internet-Zugang in den Offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen der Jugendarbeit Norderstedt – Zielsetzungen und Verfahrensweisen” vom 17.06.00 verwiesen

[6] kostenlos im Internet erhältlich

[7] Beispielkalkulation für zwei Spezialanwendungen pro Einrichtung

[8] Erstinvestitionskosten je nach technischer Entwicklung ist mit Folgekosten für Erweiterung bzw. Erneuerung der Systeme und Software zu rechnen (bei derzeitigen Technikstand Teilerneuerungen alle 3-7 Jahre)

[9] Entspricht ca. 4 – 5 VHS-Kursen (á 2 – 3 Tagen) plus 1 – 2 Seminaren bei privatwirtschaftlichen Anbietern; gilt für die ersten 2 Jahre nach Einführung, danach kann von einer Reduzierung der Fortbildungskosten ausgegangen werden

[10] Variabel, z. Z. kostet eine Minute im call-by-call Verfahren 2,5 Pf, eine Stunde kostet somit 1,50 DM eine Kostenbeteiligung/Übernahme der Jugendlichen ist möglich, bei 10 Stunden Nutzung/Woche ergeben sich Kosten von 60 DM/Monat. Bei einer Kostenbeteiligung der Jugendlichen von 50% ergeben sich Kosten von 30 DM/Monat