Sitzung: 18.07.2001 Ausschuss für junge Menschen
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M01/0351
1.Einleitung
Computer sind heutzutage allgegenwärtig und weder
aus der Arbeitswelt noch dem Freizeitbereich wegzudenken. Textverarbeitung,
Graphikgestaltung, Kommunikation (E-Mail), Präsentation und Information
(Internet) sowie Netzwerkarbeit sind unverzichtbarer Teil der Berufs- und
Lebensweltgestaltung geworden.
Betrachtet man die rasante Entwicklung der letzten
25 Jahre in diesem Bereich kann man davon ausgehen, dass die Selbstverständlichkeit,
Notwendigkeit und Bedeutsamkeit von computergestützten Prozessen in Zukunft
unumstößlicher Teil der Wirklichkeit und Sozialisation unserer Gesellschaft
sein wird.
Deutschland hat weltweit gesehen einen relativ hohen
Standard bezüglich Know-how und Nutzung elektronischer Datenverarbeitung, doch
auch hier gibt es Handlungsbedarf.
Schlagworte sind Bildungsoffensive,
Chancengleichheit, AkademikerInnenmangel und Zuwanderungsregelungen für
SpezialistenInnen.
Die offene Jugendarbeit steht in der Verantwortung,
in Ergänzung zur Schule, computerbezogene Bildungs- und Nutzungsangebote
bereitzustellen und somit Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen. Dies gilt
insbesondere für benachteiligte Jugendliche und Mädchen. Darüber hinaus sind
EDV-Anwendungen für effektives, attraktives und modernes Arbeiten mittlerweile
unverzichtbar.
2.
Auftrag und Aufgaben
Berufliche Bildung und Wissensvermittlung sind
klassische Bereiche der Schule, doch aus §11 (3) KJHG ergibt sind auch für die
Jugendarbeit eine Mitverantwortung für außerschulische Bildungsarbeit, hier
insbesondere die arbeitswelt- und schulbezogene Jugendarbeit.
Aus §11 (1) ergibt sich die Aufgabe Jugendliche zu
Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Mitverantwortung zu befähigen.
Betrachtet man Computer nicht nur als reizvolle neue Technologie, sondern als
mittlerweile nicht mehr wegzudenkendes Werkzeug der Lebensgestaltung gilt es
hier, vor allem Jugendlichen mit geringen oder geringeren
Partizipationsmöglichkeiten beispielsweise aufgrund von Armut, schlechten
Sprachkenntnissen oder geschlechtsspezifischen Problematiken,
Zugangsmöglichkeiten und Teilhabe zu ermöglichen.
Aber zur Kompetenz im Umgang mit neuen Werkzeugen,
Technologien und gesellschaftlichen Wandlungen bedarf es mehr als die
bloße Fähigkeit der Handhabung.
§14 KJHG beschreibt die Aufgabe sowohl Jugendliche
als auch Erziehungsberechtigte zur Kritik- und Entscheidungsfähigkeit zu
ermächtigen. Pädagogische Studien weisen schon lange auf die erschreckende
Kritiklosigkeit gerade von Jugendlichen gegenüber dem geschriebenen bzw.
gesendeten Wort hin[1]. Was in
Zeitungen steht, im Internet verbreitet oder im Fernsehen gesendet wird, wird
allzu oft für bare Münze genommen.
Angesicht der Problematik von weitverbreiteten
rechtsradikalen und pornografischen Inhalten des Internets ist es von äußerster
Wichtigkeit, Jugendliche zu einer medienkompetenten und medienkritischen
Umgangsweise gerade mit neuen Technologien anzuleiten.
Im Drogenbereich zeigt sich immer wieder wie
schwierig es ist, wirkungsvolle Prävention allein durch Aufklärung,
Abschreckung und Verbote zu erreichen. Internet, Computerspiele und
Netzwerkpartys sind sinnvoll benutzt sicherlich eine Bereicherung, die Gefahr
des Missbrauchs ist jedoch gegeben. Gerade deshalb ist es wichtig durch
pädagogische Begleitung eine verantwortungsvolle, reflektierte Nutzung dieser
Medien zu erlernen. Deshalb müssen sich insbesondere Jugendeinrichtungen, die
im Freizeitbereich angesiedelt sind, diesen Chancen und Risiken stellen und
diese Problematik bearbeiten.
Jugendliche reagieren auf die neuen Medien- und
Kommunikationsformen mit sehr großen Interesse. Dies zeigt sich sowohl im
direkten Kontakt mit Jugendlichen, als auch in den großen NutzerInnenzahlen
unter jungen Menschen von Computern und Handys. Diese Einschätzung wurde sowohl
von einer BesucherInnenbefragung in Garstedt bestätigt, als auch von einer
großangelegten Umfrage von ca. 600 jugendlichen im Alter zwischen 10 bis 21
Jahren, wonach 87% angaben einen Computer zu nutzen oder nutzen zu wollen[2].
Nach §11 (1) soll Jugendarbeit an den Interessen von
jungen Menschen anknüpfen, die Möglichkeit zur Mitbestimmung und Mitgestaltung
dieser Interessen innerhalb der Jugendarbeit geben und diese Fähigkeiten über
die Jugendfreizeitheime und ähnliche Einrichtungen hinauswachsen lassen.
In diesem Sinne ist die Jugendarbeit verpflichtet,
dem Lebenswelt- und Interessenwandel der Jugendlichen Rechnung zu tragen.
Um eine kompetente Begleitung, die Eröffnung neuer
Horizonte, das Setzen von Grenzen und Reflexion im Umgang mit neuen Techniken
und Technologien zu gewährleisten ist es unverzichtbar auch und gerade die
pädagogischen Fachkräfte in den relevanten Bereichen aus- und fortzubilden.
Hier darf der Anschluss zu anderen Regionen und Ländern nicht verpasst werden,
damit unseren Fachkräften nicht plötzlich wesentliche Schlüssel-qualifikationen
fehlen. Selbstredend steht die Anschaffung entsprechender Geräte.
Darüber hinaus sind die technischen
Nutzungsmöglichkeiten von PCs, wie unter 4.2 aufgeführt, Grundlage für
modernes, effektives und ressourcenorientiertes Arbeiten.
3.
Situationsanalyse
Computer sind mittlerweile in allen fünf Regionen
der Norderstedter Jugendarbeit installiert. Die Ausstattung ist jedoch bezogen
auf Quantität und Qualität unbefriedigend. Grundkenntnisse zum Umgang mit
Hardware und Software seitens der MitarbeiterInnen sind in allen Regionen
vorhanden. Es besteht jedoch dringender Fortbildungsbedarf. Die Nutzung der
Geräte erfolgt hauptsächlich durch die MitarbeiterInnen. Ursache hierfür ist
zum einen, dass die Geräte in den Büros lokalisiert sind und zum anderen weil
ein Computer für alle MitarbeiterInnen und Aufgaben die Auslastungsgrenze
erreicht.
Wenn Jugendliche die Geräte nutzen, muss aus
Datenschutzgründen immer einE MitarbeiterIn anwesend sein.
Die Jugendlichen bemängeln häufig, weder per Internet
Ausbildungsplätze suchen noch surfen zu können, weder Bewerbungen schreiben
noch Graphiken bearbeiten zu können, weder spielen noch chatten zu können. Vor
allem denen, die zuhause nicht die Möglichkeit haben einen PC zu nutzen, fehlt
die Möglichkeit in der Schule Gelerntes, oder bei FreundInnen Gesehenes aus zu
probieren.
4. Notwendigkeit und Zielsetzung der EDV-Nutzung in Jugend-einrichtungen
4.1 Pädagogischer Aspekt
Die pädagogischen Aspekte der EDV-Nutzung sind sehr
vielschichtig. Rein technische Wissensvermittlung zur PC-Nutzung ist sicherlich
in erster Line die Aufgabe von Schulen und Volkshochschulen.
Doch zur kompetenten Nutzung von elektronischen
Medien und Geräten bedarf es mehr. Pragmatische (aktiv-gestalterische) und
semantische (Bedeutungsentschlüsselung und –wertung) Kompetenzen müssen die
technischen ergänzen. Besonders hier kommt der Jugendarbeit die Aufgabe zu, das
Schulangebot mit außerschulischen Bildungsprogrammen zu ergänzen.
Gerade Jugendliche sind für die Gefahren, die das
Internet und die Spielkonsolen der PCs bergen, empfänglich (Spielsucht,
rechtradikales, gewaltverherrlichendes Gedankengut im Netz usw.). Kritische
Reflexion ist wichtig, um Medieninhalte richtig zu deuten und zu verstehen.
Kritische Selbstreflexion ist wichtig, um das eigene Nutzungsverhalten in Frage
zu stellen und ggf. zu verändern.
Um zu gewährleisten, dass Jugendliche einen solchen
kompetenten Umgang mit neuen Technologien erlernen, muss dem großen Interesse
das Jugendliche an allem zeigen was mit Computern zu tun hat, Rechnung getragen
werden. Es ist wichtig, dass sich
Jugendeinrichtung bezüglich dieser Thematik öffnen und Angebote
bereitstellen um Jugendliche in Zukunft überhaupt zu erreichen und die
Techniknutzung pädagogisch begleiten zu können.
Weitere wichtige pädagogische Aspekte werden gerade
zu zur Aufgabe/Verpflichtung wenn man die Grundsatzziele der Norderstedter
Jugendarbeit laut Produktbeschreibung betrachtet, namentlich Grundsatzziel 3
(Beitragsleistung zur Sozialisation von Jugendlichen), GZ 4 (Vermeidung/Abbau
von Benachteiligungen) und GZ 5 (Förderung der Gleichberechtigung der
Geschlechter).
GZ 3:
Wie eingangs dargestellt, sind Computer und
computergestützte Anwendungen weder aus der Schule, der Arbeitswelt noch dem
Freizeitbereich mehr wegzudenken. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass diese
Entwicklung rückgängig gemacht werden würde/könnte. Im Gegenteil wird weltweit
prognostiziert, dass die Verbreitung von PCs und elektronischer
Datenverarbeitung weiter voranschreiten wird. Um in der heutigen Zeit eine
Beitragsleistung zur Sozialisation von Jugendliche zu leisten, kann man den
Umgang mit neuen Technologien nicht vernachlässigen. Ergänzend zu Schule und
Beruf müssen arbeitswelt- und schulbezogene Bildungsangebote bereitgestellt
werden um die Aspekte zu bearbeiten, die in den klassischen Ausbildungen nicht
genug Platz finden bzw. dort nicht angezeigt sind.
GZ 4:
Unterprivilegierte Jugendliche, die aus finanziellen
Gründen oder differenter Prioritätensetzung der Eltern keine Zugangsmöglichkeiten
zu PCs und Internet haben, sind in vielerlei Hinsicht gegenüber ihren
Altersgenossen benachteiligt. Jugendliche, deren Eltern einen niedrigen
Bildungslevel und keine eigenen Computererfahrungen haben, sind in der Gruppe
der unfreiwilligen Nicht-Nutzer überrepräsentiert. Diejenigen, die trotzdem
Zugang zu einem PC haben nutzen diesen in der Regel in qualitativ
minderwertigeren Art und Weise (mehr Spiele, weniger anwendungsorientiert,
keine Lernsoftware)[3].
Gerade für diese Jugendlichen ist es notwendig,
Geräte und Know-how zur Verfügung zu stellen, damit sie in der Schule, bei der
Arbeitsplatzsuche, bei Kommunikationswegen und –fähigkeiten mithalten können.
Sei es um Praktikumberichte oder Bewerbungen zu schreiben, das Arbeitsamt
anzuklicken, das in der Schule gelernte auszuprobieren und/oder einfach
mitreden zu können wenn die Anderen sich unterhalten. Gerade für junge Menschen
ist wichtig, up to date zu sein, ansonsten kann Unwissenheit und Unfähigkeit
aufgrund von schlechter sozialer Stellung schnell in Frustration umschlagen.
Hier ist es unbedingt notwendig, Jugendlichen mit beschränkten Ressourcen
Zugang und Partizipation zu ermöglichen um sie nicht in einen Teufelskreis zu
schicken, in dem Benachteiligung zur Abgeschnittenheit von weiteren Ressourcen
führt.
GZ 5:
Des weiteren ist es wichtig auch Mädchen in
verstärktem Maße für das Interesse an und die Nutzung von neuen Technologien zu
gewinnen. Laut Berichten der Tagespresse wird mittlerweile schon über
Werbekampagnen versucht, speziell weibliche Auszubildende gerade für Berufe im
technischen und elektronischen Bereich zu begeistern, weil nicht genügend
InteressentInnen für das Ausbildungsplatzangebot vorhanden sind.
Ein eigener PC oder zumindest der private Zugang zu
einem Computer stellt die Grundlage für Interesse und Nutzungskompetenz an der
neuen Technik dar. Die Ausstattung diesbezüglich ist jedoch, bezogen auf die
Geschlechter, sehr unterschiedlich. In der Altersgruppe der 12-14jährigen haben
31% der Jungen Zugriff auf einen Computer, bei den Mädchen sind es nur16%. Noch
drastischer ist der Unterschied in der Altersklasse der 15-17jährigen, hier ist
das Verhältnis 42% (Jungen) zu 16% (Mädchen)[4].
Somit ist es notwendig, um Ungleichheiten zu beseitigen, gezielt Mädchen in
diesem Bereich zu fördern. D. h. durch niedrig schwellige Angebote Berührungsängste abzubauen,
Interesse zu wecken, Fertigkeiten zu fördern sowie Nutzungsmöglichkeiten zur
Verfügung zu stellen.
Nicht zuletzt ist es für Jugendeinrichtungen in
pädagogisch vertretbaren Maße wichtig, attraktiv zu sein und zu bleiben, um
überhaupt die Zielgruppe zu erreichen. Sitzen potentielle KundInnen isoliert
zuhause vor dem PC ist weder Soziales Lernen noch Suchtprävention, noch die
Erreichung anderer Ziele möglich.
Computeranwendungen, Computerspiele und Internet
sind mittlerweile Interessens- und Kommunikationsträger geworden. D. h. bei
Netzwerkspielen wird zusammen gespielt, Kontaktaufnahme sich fremder
Jugendlicher erfolgt über Gespräche bezüglich dieser Technologien, bei
Kreativspielen wird diskutiert, gemeinsam gestritten und entschieden und über
E-Mail und Chat werden soziale Kontakte gepflegt und Verabredungen getroffen.
Darüber hinaus variieren die EDV-Kenntnisse unter
Jugendlichen erheblich, da das Interesse jedoch oft ähnlich groß ist, werden
die Jugendlichen selbst untereinander zu Lernenden und Lehrenden.
Das verläuft nicht immer konfliktfrei, jedoch ist
Soziales Lernen nur in Gruppen und gerade über Konflikte möglich. Andere
pädagogische Ziele wie z. B. die Erhöhung der Frustrationstoleranz und das
Erleben von Erfolgserlebnissen sind nicht ausschließlich an gruppendynamische
Prozesse gebunden, jedoch beschreibt die Psychologie eine Steigerung der
Wirksamkeit bei gruppenbezogenen Lernprozessen.
Diese neuen Techniken eignen sich sowohl für
individuelle Angebote, als auch für Gruppenangebote (Beispielsauswahl):
-Bewerbungen, Berichte, Lebensläufe schreiben usw.
-Infobeschaffung im Internet
-Postkarten gestalten, Einladungskarten herstellen
usw.
-gemeinsames Spielen
-individuelle Gespräche über Suchtverhalten u.
gefährdende Inhalte des Internet
und
-Mädchengruppen
-Gruppen für AussiedlerInnen o. AusländerInnen mit
schlechten Deutschkenntnissen
-Gruppen zur gemeinsamen Erstellung von
Veranstaltungsplakaten und Monatsprogrammen
-Photo-AGs, Musik-AGs, Gestaltungsgruppen
-Internetgruppen, Web-Site-Gestaltung, Animation
usw.
-AGs zur Diskussion von Gefahren und
Nutzungsverhalten
Um eine kompetente An- und Begleitung durch die
pädagogischen MitarbeiterInnen zu gewährleisten ist es unbedingt notwendig, die
vielfach vorhandenen Grund- und Spezialkenntnisse durch Aus- und Fortbildung
sicherzustellen und auszubauen. Dies bezieht sich auf anwendungsbezogene
Fertigkeiten bezüglich Hard- und Software und auf Fragestellungen bezüglich
Medienkompetenz und Medienkritik (medienpädagogische Fortbildung).
4.2 Technische Nutzung
Die technische Nutzung von Computern teilt sich in
einrichtungsspezifische Elemente (beispielsweise EDV gestützte
Musikbearbeitung, Soundbearbeitung am PC; Bildbearbeitung für Photo AGs,
Netzwerkpartys usw.) und allgemeine Elemente.
Dazu zählen: -Plakaterstellung
und –gestaltung (Graphikprogramme)
-Schriftwechsel/Briefe
(Textverarbeitung)
-Haushaltsverwaltung
(Tabellenkalkulationen)
-Arbeitzeitabrechnung (Tabellenkalkulation)
-Erstellung von Falt- und
Flugblättern (Graphikprogramme)
-Berichtswesen von PraktiktInnen
u. Regionalleitungen (Textverarbeitung)
-Sitzungsprotokolle
(Textverarbeitung)
-Erstellung von Fragebögen
(Textverarbeitung)
-Auswertungen (Kalkulationsprogramme)
-Webseiten erstellen und pflegen
(HTML-Gestaltungsprogramme)
-Informationsbeschaffung,
-austausch, -übermittlung (Internetsoftware)
-Rundschreiben
(Datenbanksysteme)
-Fachrecherchen
(Internetsoftware)
-Teilproduktbeschreibungen/Berichtswesen
(Textverarb./Tabellenkalk.)
-Kommunikation zwischen
Einrichtungen untereinander und Verwaltung
(Intranet)
Mit einem PC kann die Quantität der
verwaltungstechnischen Arbeitszeit reduziert werden. Somit steht mehr Zeit für
die direkte Betreuung der Jugendlichen zur Verfügung.
Bei diesem Punkt ist unbedingt zu berücksichtigen,
dass im Bereich von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation alle
MitarbeiterInnen zu schulen sind, um effektive computergestützte Zusammenarbeit
zu gewährleisten. Kenntnisse für die Internetnutzung, speziell in der
Gestaltung und Aktualisierung von Web-Sites benötigt min. einE MitarbeiterIn
pro Einrichtung, insbesondere um Jugendliche bei diesen Tätigkeiten anzuleiten.
5.
Benötigte Ausstattung/Handlungsbedarf/finanzielle Auswirkungen
5.1 Benötigte Ausstattung
Für den effektiven, sinnvollen und sicheren Einsatz
von elektronischer Datenverarbeitung in den Jugendeinrichtungen (in
pädagogischer und technischer Hinsicht) sind drei voneinander getrennte Systeme
notwendig:
- Ein Büro-PC, der in der Regel von MitarbeiterInnen in technischer
und pädagogischer Hinsicht (z. B. Einzelfallhilfen) genutzt wird.
Jugendliche sollten diesen PC aus Datenschutzgründen nur unter Aufsicht
benutzen. Dieses Gerät braucht frei zugängliche Laufwerke (z. B. öffnen
von Disketten mit Textdateien die auf anderen PC erstellt wurden, öffnen
von Musikdateien von Bands, Austausch von Grafikdateien zwischen den
Jugendeinrichtungen, Einspielen von Bildern usw.). Lokalisation im Büro,
um ungestört arbeiten zu können. – Es ist sicherzustellen, dass
persönliche Daten nicht auf der Festplatte gespeichert werden. Um dies zu
gewährleisten, ist vorrangig mit Disketten zu arbeiten. – Hier wie auch in
der Arbeit am Internetanschluss wird empfohlen, das Wächterprogramm des
IPTS (setzt die Einstellungen nach dem Start immer in den
Ursprungszustand) zu verwenden.
- Ein Internet-PC im offenen Bereich (auch in separatem Raum). Mit
diesem PC können Gruppenangebote durchgeführt und Interessierte niedrig
schwellig an die Technik herangeführt werden ohne sie der Blöße der
Unkenntnis preis zu geben. Des weiteren können die Jugendliche an diesem
PC alleine arbeiten (Sicherungsmaßnahmen und/oder BenutzerInnenordnung
notwendig). Außerdem ist mit diesem PC die Nutzung des Internets möglich[5].
Auf diesem PC dürfen keine
sicherheitsrelevanten oder personenbezogenen Daten gespeichert sein.
3.
Ein
PC, der an das Intranet der Stadt Norderstedt angeschlossen ist. Dieser PC darf
weder Laufwerk noch Internetanschluss haben; Jugendliche dürfen diesen PC nicht
nutzen. Lokalisation im Büro. Ausschließliche Verwendung durch hauptamtliches
Personal und für arbeitsplatzbezogene Arbeiten (Verwaltung, Haushalt, Berichte,
Konzeptionen). - Wird im Jahr 2002 von der EDV-Abteilung realisiert.
5.2 Handlungsbedarf
1.
Anschaffung
von mindestens einem PC pro Einrichtung, mit Monitor, Laufwerk, Internetzugang,
Scanner, Drucker und benötigter Software.
2.
Fortbildung/Schulung
der MitarbeiterInnen
3.
Sicherheitsmaßnahmen
realisieren (InternetverantwortlicheR, Benutzungsordnung, physische Trennung
der verschiedenen PCs)
5.3 finanzielle Auswirkungen
Investitionskosten pro angeschlossenem PC:
Hardware
-
Rechner
(1000 MHz-Prozessor, Festplattengröße 30
GB,
Arbeitsspeicher (RAM) mit 128 MB, DVD- und
Diskettenlaufwerk,
Sound- und Grafikkarte) mit
Tastatur, Maus
und Lautsprechern:
ca. 2300 DM
- 17” Monitor: ca. 500 DM
- Drucker: ca.
500 DM
-
----------------
ca. 3300 DM
ca. 1690 EURO
(Software: Betriebssystem und MS-Office Paket
mit Windows, Textverarbeitung, Datenbank, Tabellenkalkulation im Rechnerpreis
enthalten)
-
Grafikprogramme
(z. B. Corel Draw):
ca. 500 DM
-
Virenscanner
mit Firewall (z. B. Norton Internet
Security – Family Edition
mit Kindersicherung und verschiedenen Benutzerkonten):
ca. 150 DM
-
Programm
zur Gestaltung von HTML-Seiten der
Homepage (z.B.
Frontpage): ca. 0 DM[6]
-
Musikbearbeitungsprogramme,
Videobearbeitung,
Animationen, Bildbearbeitung (z. B. Soundforge,
Premiere, Photoshop) jeweils ca. 500 DM :
ca. 1000 DM[7]
---------------
ca. 1700 DM
ca.
870 EURO
Gesamtkosten[8]: ca. 5000 DM
ca.
2560 EURO
Qualifizierungsmaßnahmen und laufende Kosten (pro
Einrichtung):
Aus- und Fortbildung (jährlich)
Umgang mit Betriebsystem,
Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken (alle Mitarbeiter-Innen),
Spezialkenntnisse Internet, Grafik-, Musik- und Bildbearbeitung,
Homepagegestaltung (min. einE Mit-arbeiterIn pro Einrichtung):
ca. 1500 DM[9]
ca. 770 EURO
laufende Kosten (monatlich)
Papier, Druckerpatronen,
Disketten, CD-Rohlinge:
ca. 40 DM
Einwahlgebühren Internet
(Telefon)[10]:
ca. 30 DM
----------------
ca. 70 DM
ca. 36 EURO
Anzahl der
anzuschließenden Einrichtungen: 5-7
Herr
Struckmann erläutert das Zustandekommen der Vorlage und legt eine mögliche
Bedeutung von EDV in der Jugendarbeit dar.
In
der anschließenden Diskussion wurden folgende Positionen vertreten:
Schwierig
könnte sich die Aus- und Weiterbildung des Personals gestalten, da dieses einen
kostenintensiven Faktor auf Dauer darstellt.
Die
Anschaffung und Unterhaltung von Hardware dagegen wird nicht unbedingt als
problematisch angesehen.
Die
Möglichkeit, dieses über Sponsoren laufen zu lassen sollte unbedingt in Betracht
gezogen werden. Daher sollte die Verwaltung an die Presse treten, um mögliche
Unternehmen anzusprechen. Weiterhin sollte der Förderverein Offene Jugendarbeit
dazugezogen werden.
Auszug 104
402
[1] Vgl. Kap.7.2 www.jugendarbeit-ans-netz.de/diplom/kapitel07.html
[2] Vgl. Schwab/Stegmann: “Geschlecht und soziale Schicht als Faktoren der Computeraneignung” in: deutsche Jugend 2/2000
[3] Vgl. Schwab/Stegmann: “Geschlecht und soziale Schicht als Faktoren der Computeraneignung” in: deutsche Jugend 2/2000
[4] Vgl. Kap. 7.3 www.jugendarbeit-ans-nets.de/diplom/kapitel07.html
[5] zur weitergehenden Erläuterung wird auf das Papier “Internet-Zugang in den Offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen der Jugendarbeit Norderstedt – Zielsetzungen und Verfahrensweisen” vom 17.06.00 verwiesen
[6] kostenlos im Internet erhältlich
[7] Beispielkalkulation für zwei Spezialanwendungen pro Einrichtung
[8] Erstinvestitionskosten je nach technischer Entwicklung ist mit Folgekosten für Erweiterung bzw. Erneuerung der Systeme und Software zu rechnen (bei derzeitigen Technikstand Teilerneuerungen alle 3-7 Jahre)
[9] Entspricht ca. 4 – 5 VHS-Kursen (á 2 – 3 Tagen) plus 1 – 2 Seminaren bei privatwirtschaftlichen Anbietern; gilt für die ersten 2 Jahre nach Einführung, danach kann von einer Reduzierung der Fortbildungskosten ausgegangen werden
[10] Variabel, z. Z. kostet eine Minute im call-by-call Verfahren 2,5 Pf, eine Stunde kostet somit 1,50 DM eine Kostenbeteiligung/Übernahme der Jugendlichen ist möglich, bei 10 Stunden Nutzung/Woche ergeben sich Kosten von 60 DM/Monat. Bei einer Kostenbeteiligung der Jugendlichen von 50% ergeben sich Kosten von 30 DM/Monat