Sitzung: 17.01.2002 Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M02/0016
Herr
Sievers gibt für das Amt 32 den folgenden Bericht.
Anlaß
und Zielsetzung der ÖPNV-Beschleunigung:
Im
Juli 1994 hat der Hersteller des alten Verkehrsrechners (VSR) mitgeteilt, dass
das in Norderstedt installierte System aus dem Vertriebsspektrum gestrichen
worden ist. Hieraus ergab sich, dass programmtechnische Weiterentwicklungen,
Ergänzungen und Anpassungen zu Beginn des Geschäftsjahres 1995 nicht mehr
durchgeführt wurden.
Das
Ordnungsamt hat dies zum Anlass genommen, nicht nur ein neues Rechnersystem
aufzubauen, sondern auch die Steuerung von Ort mit der dazugehörigen
Gerätetechnik auf einen aktuellen Stand zu bringen. Hintergrund hierfür ist im
Wesentlichen die geplante:
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ÖPNV-Beschleunigung
an Lichtsignalanlagen. Die Taktzeiten der Busse müssen eingehalten werden, um
eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV zu erzielen.
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Mehr
verkehrsabhängige Steuerungen zur Minimierung von Staubildung und somit zur
Reduzierung von Schadstoffausstoß im Sinne des Umweltschutzes.
Beschreibung
des Prinzips der ÖPNV-Beschleunigung (in vereinfachter Form):
In den Bussen befinden sich Bordcomputer, die mit einem Sender
verbunden sind.
Im Stadtgebiet verteilt sind sogenannte Infrarotbaken
installiert worden. Diese Baken senden dem Bus, während er an dieser Bake
vorbeifährt einen Code, der dem Bus als Ortung dient.
Die Busse werden nicht nur in Norderstedt, sondern auch in
Hamburg, Pinneberg, etc. eingesetzt. Aus diesem Grund ist die Ortung ein
wichtiger Bereich der Busbeschleunigung.
In den Steuergeräten der Verkehrsknoten werden Empfänger
installiert und eine entsprechende elektronische Auswerteeinheit.
Hat der Bus nun über die Ortung seinen Standort bestimmt,
sendet er, während er auf die Lichtsignalanlage zufährt, ein sogenanntes
Datenfunktelegramm an das Steuergerät, in dem für die Steuerung wichtige
Informationen stehen.
Das Steuergerät wertet diese Informationen aus und sorgt
für eine entsprechend lange Grünzeit, die der Bus ausnutzt um die LSA zügig zu
passieren.
Folgende
Beschlüsse wurden bislang durch politische Gremien gefaßt:
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Der Planungsausschuss hat am 21.09.1995 die vorgestellte
Vorplanung zustimmend zur Kenntnis genommen.
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Nach europaweiter Ausschreibung hat der Bauausschuss am
12.12.1996 der Auftragsvergabe zur Realisierung des Verkehrssystem-Managements
zugestimmt und dies wurde am 19.12.1996 vom Magistrat bestätigt.
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Zur Erstellung der Steuerungssoftware Staffel I für die
Ulzburger Straße (nördl. Teil) einschließlich Rathausallee bis Buckhörner Moor
hat der Planungsausschuss in seiner Sitzung am 18.01.1996 seine Zustimmung
gegeben.
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Der Auftragsvergabe für die Software Staffel II der Ulzburger
Straße (südl. Teil) einschließlich der drei wichtigen Knoten im Bereich
Ochsenzoll hat der Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr am 04.06.1998 seine
Zustimmung erteilt.
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Am 05.03.1999 hat der Ausschuss für Planung, Bau und
Verkehr der Auftragsvergabe für die Softwareerstellung der Staffel III für die
Bereiche Ochsenzoller Straße, Berliner Allee, Segeberger Chaussee und
Poppenbütteler Straße zugestimmt.
Realisierung
des Verkehrssystem-Managements
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1997 wurde die Firma Siemens als günstigste Bieterin mit
dem Austausch des Verkehrsrechners und der Steuergeräte vor Ort beauftragt.
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Insgesamt wurden 44 Steuergeräte für die Busbeschleunigung
hergerichtet. 32 Geräte wurden neu installiert. 12 Geräte wurden um- bzw.
aufgerüstet.
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Im Stadtgebiet wurden ca. 40 Infrarotbaken zur Ortung der
Busse montiert.
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An den Lichtsignalanlagen vor Ort wurden ca. 10 km Kabel
verlegt.
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Für die verkehrsabhängige Steuerung wurden ca. 120 neue
Schleifen geschnitten.
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Parallel zur Rechnermontage wurde die neue Steuerung für
die Trassen Quickborner Straße, Ulzburger Straße, Rathausallee, Segeberger
Chaussee, Ohechaussee, Poppenbütteler Straße, Tangstedter Landstraße, Berliner
Allee, Marommer Straße, Kohfurth, Ochsenzoller Straße, Langenharmer Weg, Alter
Kirchenweg und Stonsdorfer Weg erarbeitet und programiert.
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Es wurden ca. 350 neue Signalplätze für die
unterschiedlichsten Verkehrssituationen erarbeitet und programmiert.
Derzeitiger
Ist-Stand
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Alle Steuergeräte laufen mit den neuen Programmen. Nach
umfangreichen Prüfungen und Verkehrsbeobachtungen müssen Anpassungen
durchgeführt werden.
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Das neue System bedarf aufgrund seiner Komplexität einer
ständigen Überprüfung und Überwachung.
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Sowohl an den Steuergeräten, als auch an dem neuen
Rechnersystem müssen noch auftretende Fehler (sog. Kinderkrankheiten) beseitigt
werden.
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Zurzeit wird die Abrechnung des Gesamtsystems
einschließlich der Erstellung notwendiger Verwendungsnachweise betrieben.
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Parallel wird an dem Projekt “Energietechnische Sanierung
der Lichtsignalanlagen” gearbeitet, um den Betrieb die Lichtsignalanlagen in
Norderstedt mittelfristig eine nachhaltigen Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
Es ist davon auszugehen, dass bei Umrüstung auf sogenannte LED-Signalgeber
mindestens 50 % Energieeinsparungen möglich sind.
Zukunftsperspektiven
für die Verkehrstechnik in Norderstedt
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In der LSA-Steuerung wurden in den vergangenen Jahren in
Norderstedt innovative Wege beschritten. Es wurde ein Steuerverfahren für
Lichtsignalanlagen eingeführt, welches es uns in ca. ein bis zwei Jahren
ermöglicht, Anpassungen an den meisten Anlagen selbst durchzuführen
(ausgenommen sind hier komplexe Neuprogrammierungen). Es müssen dann keine
Aufträge mehr an die entsprechenden Signalbaufirmen vergeben werden. Dies ist
ein weiterer Schritt zu einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit.
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Durch eine mögliche Umsetzung energietechnischer
Sanierungsmaßnahmen können Betriebskosten erheblich gesenkt werden. Auch dies
bedeutet eine erhebliche Verbesserung für eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit.
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Die fast flächendeckende Einführung der Busbeschleunigung
an 44 Lichtsignalanlagen in Norderstedt ist, so wurde es von externen
Fachleuten an uns herangetragen, vorbildlich für eine Stadt von der Größe
Norderstedts in der Bundesrepublik. Die Stadt Hamburg mit insgesamt 1600
Lichtsignalanlagen, betreibt vergleichsweise nur ca. 50 Anlagen mit
Busbeschleunigung. Ein weiterer Anreiz für Bürger Norderstedts auf den ÖPNV
umzusteigen und so diee ohnehin extrem hohen Verkehrsbelastungen in unserer
Stadt zu reduzieren, ist zukünftig gegeben.
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Bei Projektierung des Verkehrssystem-Managements in
Norderstedt war der Verkehrsverbund noch nicht in der Lage in Zusammenarbeit
mit uns die Busse fahrplanorientiert zu beschleunigen. Es werden zurzeit bei
uns also auch Busse beschleunigt, die ihrem Fahrplan zeitlich voraus sind. Seit
kurzer Zeit betreibt auch der Verkehrsverbund ein sogenanntes rechnergestütztes
Betriebsleitsystem, dass es zukünftig ermöglichen wird eine noch optimalere,
weil fahrplanorientierte Busbeschleunigung, zu installieren. Auch hieran soll
zukünftig gearbeitet werden.
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Positiv anzumerken ist, dass trotz erheblich höherer
technischer Ausstattung der Lichtsignalanlagen die Unterhaltungs- und
Bewirtschaftungskosten in den vergangenen Jahren nicht angestiegen sind.
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Durch Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit soll den
Norderstedter Bürgern die Attraktivitätssteigerung des ÖPNV zukünftig näher
gebracht werden. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein haben an einer
Zusammenarbeit zur Erstellung einer Informationsschrift großes Interesse
signalisiert.