Sitzung: 20.11.2002 Ausschuss für Umweltschutz
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M02/0612
Der Pavillon auf dem
Rathausplatz wird vom Umweltamt / Fachbereich Umwelt seit Juni 1991 als
“Umweltrat-Haus” zur Umweltberatung der Bevölkerung genutzt. Der damals noch
relativ neue Bürgerservice einer Umweltberatung wurde u.a. wegen der
exponierten Lage des Pavillons schnell bekannt. Die transparente Bauweise des
Pavillons trägt ein Übriges dazu bei, eventuelle Schwellenängste von
Ratsuchenden zu senken. Im Jahre 1993 wurde im Pavillon zusätzlich die Ozon-Messstation
installiert.
Das “Umweltrat-Haus” ist ein
Bezugspunkt für den Umweltschutz der Stadt geworden. Dies und die gute
Erreichbarkeit sprechen nach wie vor dafür, das “Umweltrat-Haus” als
Beratungsangebot beizubehalten.
Andererseits stehen den
positiven Aspekten jedoch auch einige Gründe gegenüber, die gegen eine
Fortführung des Beratungsangebotes an dieser Stelle sprechen. Dazu
zählen:
§
die
räumlichen Möglichkeiten im Pavillon sind eingeschränkt,
§
das
Hinzuziehen Dritter für spezielle Beratungsleistungen ist nur schwer möglich,
§
die
Bedingungen an einen Büroarbeitsplatz werden nicht erfüllt (z.B. Beleuchtung,
Lärm),
§
es
fehlt ein separater Raum für Einzelberatungen, der insbesondere bei Besucherandrang
benötigt wird,
§
bislang
ist keine Einbindung in das städtische EDV-System realisiert, obwohl das
technisch möglich sein soll,
§
die
Möglichkeiten, ein Kopiergerät und Fax zu nutzen, sind nicht gegeben,
§
die
Öffnungszeiten (parallel zu den Öffnungszeiten des Rathauses) sind nur durch
den Einsatz von Zivildienstleistenden zu gewährleisten, wobei sie lediglich
Auskünfte geben und eine Nutzung des Informationsmaterials ermöglichen können,
§
die
Betriebskosten der Räumlichkeiten sind verhältnismäßig hoch.
Ein
Beratungsbüro ist für persönliche Bürgerkontakte jedoch sehr wichtig. Deshalb
sollte ein solches Angebot an anderer Stelle im Rathaus erhalten bleiben. Ein
für den Beratungszweck angemessener Raum (z.B. gut erreichbar, modern
eingerichtet, ausreichend Platz, PC-
und Internet-Anschluss) sollte u.a. zur Qualitätserhaltung der Umweltberatung,
der Imagepflege der Stadt und aus Gründen der kundenorientierten Dienstleistung
weiterhin zur Verfügung stehen.
Damit eine persönliche
Umweltberatung gewährleistet ist und die Kunden sich zusätzlich selbst mit
Information durch ausliegende schriftliche Materialien versorgen können, sind
mehrere Lösungen aus der Sicht des Fachbereiches Umwelt als Ersatz für das
“Umweltrat-Haus” denkbar.
1.
Das
jetzige Büro der Umweltberaterin -
vorerst noch im 3. Stock des Rathauses - wird auch für
Beratungsgespräche genutzt und zweckentsprechend eingerichtet. (Ein Umzug in
den 2. Stock ist auf Grund der aktuellen Zuordnung zum Dezernat III
vorgesehen).
2.
Im
Rathaus wird ein separater Raum für Beratungsgespräche in der Nähe des Büros
der Umweltberaterin zweckentsprechend eingerichtet.
3.
Ein
Raum im Rathaus mit zentraler, gut sichtbarer und für Bürgerinnen und Bürger
gut erreichbarer Lage (z.B. in der Passage oder den Rathaus-Arkaden) wird
zweckentsprechend eingerichtet.
Bei einer Gegenüberstellung
der Ersatzlösungen wurde das “Umweltrat-Haus” in die Betrachtungen einbezogen.
Das Hauptkriterium bei dem Vergleich war die Sicherstellung bzw. Verbesserung
der Qualität des Angebotes Umweltberatung, soweit dafür die räumlichen
Gegebenheiten eine Rolle spielen. Die Lage der Beratungseinrichtung, seine
räumliche und technische Ausstattung, die Öffnungszeiten, Arbeitsbedingungen
und die entsprechenden Konsequenzen für die Beratungsleistung wurden hier beachtet. Die Aspekte wurden aus
der Sicht der ratsuchenden Bürger/-innen und der Mitarbeiter/-innen betrachtet
und bewertet.
Ergebnis der
Gegenüberstellung ist:
§
Die
Vorschläge Nr. 2 (Separater Beratungsraum im Rathaus) und Nr. 3 (Beratungsraum
in zentraler Lage im Rathaus) haben eine fast gleich gute Bewertung erhalten
und gewährleisten die besten Rahmenbedingungen.
§
Der
Vorschlag Nr. 1 (jetziges Büro als Beratungsraum) liegt im mittleren Bereich
der Bewertungen.
§
Die
jetzige Lösung, eine Beratung im “Umweltrat-Haus” durchzuführen, schneidet
demgegenüber am schlechtesten ab.
Zur
besseren Nachvollziehbarkeit dieser Bewertung wird eine Kurzversion des
insgesamt 6 Seiten umfassenden Vergleichs in der Tabelle (vgl. Anlage 6) wiedergegeben.
Die Bewertungen basieren auf den bisherigen Erfahrungen und auf Aussagen von
Fachleuten (Bundesverband für Umweltberatung e.V. Bremen, Stiftung
Verbraucherinstitut, Berlin).
Schlussbetrachtung
Aus
der Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher ist ein gut zugänglicher,
zentral gelegener Raum für die Umweltberatung sicher die beste Lösung. Aus der
Sicht der betreffenden Mitarbeiterin und unter Berücksichtigung der (weiteren)
Arbeitsabläufe im Fachbereich Umwelt wirkt sich eine räumliche Trennung des
Beratungsraumes vom Fachbereich und der Zwang, die Öffnungszeiten einzuhalten,
negativ auf die Qualität der Umweltberatung bzw. die anderen Tätigkeiten der
Umweltberaterin aus. Ohne eine Vertretungsregelung sind die gestellten
Anforderungen an eine Umweltberatung qualitativ nicht einzuhalten, wenn eine
räumliche Trennung vom Fachbereich Umwelt vorliegt.
Das Angebot einer
Umweltberatung in einem separaten, gut zugänglichen Raum in der Nähe ihres
Büros stellt für die Umweltberaterin unter den gegebenen Umständen die optimale
Lösung dar. Hier ist es möglich, Störungen der Beratungsgespräche zu
minimieren. Die für manche Beratungen notwendige Diskretion ist auf diese Weise
relativ gut zu gewährleisten. Informationsmaterialien und Anschauungsobjekte könnten
dort präsentiert werden. Zugleich bietet diese Lösung eine gute Chance, auch
andere Beratungsleistungen (insbesondere zu Fragen des Klimaschutzes) hier zu
etablieren.
Von Vorteil ist ein
kontinuierlicher Übergang von den bisherigen Räumlichkeiten im “Umweltrat-Haus”
zu den neuen Räumlichkeiten, in denen das Beratungsangebot fortgeführt werden
soll. Ein konkreter Raum, der dafür genutzt werden könnte, kann momentan jedoch
nicht benannt werden.
Ozonmessstation
Das
“Umweltrat-Haus” dient nicht nur der Umweltberatung, sondern ist zugleich der
Ort, an dem im Sommerhalbjahr die Messergebnisse der städtischen
Ozonmessstation abgelesen werden können. Bei einer Fremdnutzung des Pavillons
ist daher auch ein neuer Standort für die Ozon- Anzeigetafel zu finden. Voraussetzungen
hier sind:
§
Die
Datenfernübertragung (per Funk) von der Ozonmessstation auf dem Grundstück der
Kindertagesstätte Forstweg in den Fachbereich Umwelt und von dort zur
Anzeigetafel (momentan per Telefonleitung) muss möglich sein.
§
Die
Anzeigetafel sollte weiterhin an einer gut einsehbaren Stelle angebracht
werden, um die angestrebte Information möglichst großer Teile der Bevölkerung
zu ermöglichen; dabei sind bei einer Verlagerung auch andere, anschaulichere
Formen der Präsentation (z.B. über eine
Säule) realisierbar.
Hierüber werden derzeit vom
Fachbereich Umwelt erste Erkundigungen angestellt. Konkrete Lösungsvorschläge
existieren derzeit nicht.