Sitzung: 19.02.2003 Ausschuss für Umweltschutz
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M03/0061
“Die Vorsitzende fragt an, ob die Möglichkeit
des Angebotes einer mobilen Umweltberatung auf den Wochenmärkten geprüft
wurde.”
Das
Umweltamt der Stadt Norderstedt hatte der Bevölkerung in der Vergangenheit bei
mehreren Anlässen und Aktionen angeboten, an einem Informationsstand über
Umweltthemen beraten zu werden. Ende 1995 wurde an dem Stand des Umweltamtes
auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus der damals jährlich erscheinende
Umweltkalender verkauft und gleichzeitig die Möglichkeit der persönlichen
Information und Beratung angeboten. Dabei konnten Erfahrungen über die
Akzeptanz eines solchen Angebots in der Bevölkerung gewonnen werden. In diesem Zusammenhang wurde u.a. deutlich,
dass die meisten Marktbesucher/-innen tatsächlich nur einkaufen wollten und an
einer Beratung zu diesem Zeitpunkt nicht interessiert waren. Selbst eine
direkte Ansprache der Leute führte selten zu einem weiterführenden Gespräch.
Diese
Beobachtungen haben dazu geführt, dass das Umweltamt / der Fachbereich Umwelt
auf dieses wenig effektive Angebot seitdem verzichtet hat. Die Erfahrungen
decken sich mit einer Auswertung der in Beratungsgesprächen auftretenden Bedürfnisse/Ansprüche
der Ratsuchenden. Bei persönlichen Beratungen werden meist auch recht
persönliche Informationen von den Ratsuchenden weitergegeben, die einen
geschützten Raum erfordern. Das wirkt sich auf ein Beratungsangebot in mehr
oder weniger öffentlichen Bereichen ungünstig auf den Gesprächsverlauf bzw.
auf das Ergebnis der Beratung aus. Andererseits ist es ebenfalls unbefriedigend,
wenn Besucher/-innen, die am Marktstand eine individuelle Beratung erwarten,
auf einen Termin in einem geeigneten Raum (und damit auf einen späteren
Zeitpunkt) vertröstet werden müssen.
Positive
Erfahrungen mit einem Informationsstand wurden lediglich bei den Norderstedter
Umweltausstellungen gemacht. Auf diesen Veranstaltungen war das Interesse an
Umweltthemen bei den Besucher/-innen von vornherein groß. Aber auch dort waren
lediglich relativ (im Vergleich zu den Beratungen) oberflächliche Gespräche
und die Erteilung von Kurzinformationen möglich.
Es
hat sich gezeigt, dass ein Umwelt-Informationsstand dort recht gut angenommen
wird, wo durch den Ort, die Art und das Thema einer Veranstaltung eine gewisse
Anzahl an interessierten “Kundinnen und Kunden” vorhanden ist. Diese Situation wäre auf einem Wochenmarkt
nicht gegeben, sie kann jedoch auf andere spezielle Angebotsformen übertragen
werden. Nach dem Prinzip “dort, wo Fragen auftauchen, werden Informationen
angeboten” erscheinen z.B. Baumärkte, Elektrogeschäfte, Gartenfachgeschäfte
u.ä. Orte für ein gezieltes Informationsangebot besser geeignet.
Die zeitliche Verteilung der Tätigkeiten/Aufgaben in der
Umweltberatung verschiebt sich immer wieder. Ursachen dafür sind thematische
Schwerpunkte, die aus aktuellen Ereignissen und durch Öffentlichkeitsarbeit in
das öffentliche Interesse geraten (sollen), wie z.B. neue im Handel erhältliche
Produkte, geänderte städtische Regelungen (z.B. Baumschutzsatzung), Aktionen,
Ausstellungen u.ä..
Die
Bestrebungen, ein möglichst gutes Angebot an Umweltberatung für die Bevölkerung
anbieten zu können, haben dazu geführt, dass die Beratung der öffentlichen
Einrichtungen und die Unterstützung der Einrichtungen bei umweltverträglichen
Beschaffungen immer mehr in den Hintergrund getreten sind. Dieses Arbeitsfeld
der Umweltberatung soll zukünftig wieder stärker berücksichtigt werden, wofür
ein größerer Arbeitzeitanteil als in den letzten Jahren nötig ist. Eine
weitere Intensivierung der Leistungen für private Haushalte lässt sich damit –
bei einer unveränderten personellen Ausstattung – nicht in Einklang bringen.
Frau
Braune ergänzt und erläutert die Vorlage und beantwortet Fragen der
Ausschussmitglieder.