Sitzung: 14.08.2003 Ausschuss für Kultur und Städtepartnerschaften
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Aufgrund
einer Einladung der Stadt Kohtla-Järve anlässlich einer Besichtigung der
Jugendfreizeiteinrichtung im Schulzentrum Süd am 09.12.2002 sollte ein Besuch
in Kohtla-Järve hauptsächlich zur
Ø
Eruierung der Möglichkeiten für einen Austausch mit estnischen
Jugendlichen dort
erfolgen. Teilnehmer waren Carsten Meincke, Offene Jugendarbeit Region
Glashütte, und Claudia Meyer, KuS.
Es wurden verschiedene Einrichtungen unter dem Gesichtspunkt der
Übernachtungsmöglichkeiten für eine Jugendgruppe besichtigt, so z.B. das
Kulturhaus Sompa, das Suvi – Zentrum am Peipus-See und das Jugendlager der
Stadt Kohtla-Järve in Kurtna. Leider stellte sich für die beiden Erstgenannten
heraus, dass nur eine oder zwei Übernachtung/en möglich sind, jedoch kein
Aufenthalt über zwei Wochen. Über das Lager in Kurtna wird zur Zeit noch auf
Norderstedter Seite diskutiert.
Die Stadt Jõhvi hat in einem großen leerstehenden
Gebäude ein Jugendfreizeitzentrum eingerichtet. Die Renovierung und Dekoration
der Räume erfolgt zum großen Teil in Eigenarbeit der Nutzer/innen. Hierzu gab
es bereits ein Work-Camp mit Jugendlichen aus Estland (15 Jugendliche),
Finnland und Schweden (zusammen 5 Jugendliche).
Mehrere Einrichtungsleiter wünschen sich einen Erfahrungsaustausch
zwischen den Mitarbeitern der Jugendarbeit in beiden Ländern.
In Jõhvi hat der Verband der Kommunen des Kreises
Ida-Virumaa seinen Sitz.
Der Verband fungiert als Koordinations- und Kontrollorgan bzgl. aller
Projekte, die in den einzelnen Kommunen geplant sind. Man möchte vermeiden,
dass sich Projekte überschneiden und bietet gleichzeitig Hilfestellung bei der
Planung und Durchführung besonders für die kleineren Kommunen an. Hierzu
erfolgt eine Aufteilung des Personals in a) Projekt-Organisatoren und b)
Mitarbeiter, die für die Projekte werben und Drittmittel beantragen.
Es werden u.a. Projekte mit Jugendlichen
durchgeführt.
Im Stadtteil Ahtme wurde einer von mehreren
Kindergärten geschlossen. Das leerstehende Gebäude wird genutzt für ein Jugendzentrum,
das Kickboxen, Boxen und Karate sowie Disco-Abende anbietet. Bei bedarf erfolgt
Drogenberatung durch entsprechend ausgebildete Psychologen. Im Angebot sind
auch regelmäßige Informationsveranstaltungen im Bereich Drogenprävention.
Ø
Ziel
war auch, Informationen über die Lebensbedingungen von Jugendlichen dort zu
erhalten. Besonders der Bereich Drogensucht (Prävention und Bekämpfung)
ist interessant, da von Seiten Kohtla-Järves auf Anfrage wiederholt deutlich
gemacht wurde, dass Interesse an einem gemeinsamen Projekt hierzu besteht und
Herr Meincke regelmäßig im Bereich Drogenprävention tätig ist.
In einem ausführlichen Gespräch mit Herrn Valeri Korb,
Bürgermeister von Kohtla-Järve am 10.06., machte dieser wiederholt auf die
Drogenproblematik vor allem bei Jugendlichen in Kohtla-Järve aufmerksam und
zeigt sich nach wie vor an einem gemeinsamen Projekt in diesem Bereich
interessiert.
Ein Gespräch mit Herrn Dusman und Frau Dulneva
(beide bei der Stadt Kohtla-Järve für internationale Projekte zuständig) ergab,
dass man von dort aus ein gemeinsames Projekt zur Drogenprävention durchführen
möchte. Im Rahmen des Jugendcamps könnte man den Jugendlichen
Info-Veranstaltungen und die Möglichkeit eines Erfahrungsaustausches anbieten.
Ø
Interesse
an einer Zusammenarbeit für die Einwerbung von EU-Fördermitteln für die
regelmäßig stattfindende “Offene Gruppe” (Bürgerbegegnung zwischen Norderstedt,
Kohtla-Järve und Jõhvi) besteht. Das Programm
für 2004 wird jedoch erst im September 2003 bekannt gegeben, so dass man
sich dann weiter verständigen wird.
Ø
Im
Hinblick auf die bevorstehende Gründung eines Vereins für die Hilfe für
die estnischen Partnerstädte
sollte auch geklärt werden, für wen humanitäre
Hilfe nach Ansicht der
Stadtverwaltungen sinnvoll ist.
Auf die humanitäre Hilfe angesprochen baten Frau
Niina Aleksejeva, stv. Bürgermeisterin für den Bereich Soziales, und Herr Korb
darum, die Sozialstation Kohtla-Järve als zentrale Verteilerstelle (auch für den
Blindenverein, die Invaliden usw.) zu kontaktieren, da es in der Vergangenheit
nach Abreise der Norderstedter immer wieder Probleme mit der Verteilung der
Pakete gegeben habe.
Der Kontakt zur Sozialstation ist am 13.06.
hergestellt worden. Eine genaue Liste werden wir von der Leiterin der
Sozialstation erhalten.
Herr Aavo Keerme, Bürgermeister von Jõhvi, verwies
bezüglich der humanitären Hilfe auf die Methodistenkirche, deren Adresse
nachgereicht wird.
Gebietsreform /
Entwicklung der Städte Kohtla-Järve und Jõhvi
Seit
die Gemeinden Kohtla-Järve, Jõhvi, Püssi, Kohtla-Nõmme und Kiviõli
selbstständig sind werden alle Aktivitäten und alle Begegnungen den 5
Partnerstädten vorgestellt. Die Zusammenarbeit mit allen 5 Partnern sollte eine
Übergangslösung bis zum Ende der dort geplanten Gebietsreform (Abschluß: 2002)
sein. Eine Nachfrage bei Frau Reimaa von der Stadtverwaltung in Jõhvi ergab
nun, dass bis heute in diesem Bereich keinerlei Änderungen erfolgt sind.
Es
wurde beobachtet, dass in Kohtla-Järve viele Wohnungen leer stehen; die
Arbeitslosigkeit ist hoch. Die wirtschaftliche Situation ist nach wie vor
angespannt.
In
Jõhvi siedeln sich verstärkt Gewerbebetriebe an. Herrn Keerme zufolge gibt es
mehrere Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur sowie auf kulturellem
Gebiet. Die Mittel hierfür möchte man durch eine Steigerung der Attraktivität
Jõhvis als Gewerbestandort, Wohn- und Arbeitsstätte sowie für Touristen
erzielen. Es wurde mitgeteilt, dass zur Zeit in Jõhvi mehr Menschen arbeiten
als dort wohnen. Die vorhandenen Wohnungen seien nicht ausreichend.