Sitzung: 17.01.2001 Ausschuss für Umweltschutz
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M00/0628
In der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz am 18.10.2000 wurde
gefragt, welche städtischen Einrichtungen sich am Klimaschutz beteiligen,
welche nicht und aus welchen Gründen
das gegebenenfalls geschieht.
Der Sachstand stellt sich zur Zeit
folgendermaßen dar:
Allgemeine Beteiligung der
städtischen Einrichtungen am
Klimaschutz
Klimaschutz und
Energiesparen ist in den letzten Jahren in allen städtischen Einrichtungen
thematisiert worden. Als Schlüsselpersonen gelten die Hausmeister und das
Reinigungspersonal, welche in besonderem Maße unterwiesen wurden. Dies soll
künftig noch vertieft geschehen, denn erfahrungsgemäß ist die Umsetzung
verhaltensorientierter Maßnahmen nicht in allen Einrichtungen gleichermaßen
gut.
Verwaltungsintern
wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrfach durch eine gezielte
Öffentlichkeitsarbeit über konkrete Möglichkeiten zum Energiesparen informiert.
Als Basis zur
Überprüfung der Erfolge wurde für 54 städtische Liegenschaften eine Erhebung
der Verbrauchsdaten Strom für die Jahre 1994 und 1998 und für 41
Liegenschaften der Verbrauchsdaten
Wärme im selben Vergleichszeitraum vorgenommen. Diese Erhebung und der
Vergleich gelten als repräsentativ. Alle großen und sämtliche Typen von Liegenschaften
sind darin enthalten, sofern deren Verbrauchsdaten verfügbar waren.
Energiesparen an Schulen
Spezielle
Aktivitäten gibt es zum verhaltensorientierten Energiesparen an Schulen. Ausgehend
von zunächst 5 Schulen haben sich im Laufe des im Mai 2000 beendeten
Pilotprojektes insgesamt die nachfolgend aufgezählten 8 Schulen daran mit insgesamt
beachtlichem Erfolg beteiligt:
1.
Coppernicus Gymnasium
2.
GS Falkenberg
3.
GHS Friedrichsgabe
4.
HS Falkenberg
5.
GS Harksheide Nord
6.
Gymnasium Harksheide
7.
Schulzentrum Nord /
Lessing Gymnasium
8.
Schulzentrum Nord /
Realschule Friedrichsgabe
Seit Oktober
2000 beteiligen sich 7 weitere Schulen an dieser wichtigen Aufgabe:
1.
Hauptschule im
Schulzentrum Süd,
2.
Realschule im
Schulzentrum Süd,
3.
Lise Meitner-Gymnasium,
4.
Grundschule Glashütte
Süd,
5.
Realschule Garstedt,
6.
Erich-Kästner-Schule,
7.
Grundschule
Pellwormstraße.
Damit betätigen sich mittlerweile zwei
Drittel aller Norderstedter Schulen als Energiesparschulen, darunter auch
die beiden großen Schulzentren Nord und Süd.
Erfreulich ist das Engagement der
-
Kindertagesstätte
Forstweg und
-
Kindertagesstätte
Niendorfer Straße,
die ebenfalls ab Oktober 2000 mitmachen und den
Kreis der beteiligten Einrichtungen über die Schulen hinaus öffnen.
Pädagogische Unterstützung hierfür gibt
es in bewährter Weise durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung
(DGU).
Verhaltensorientiertes Energiesparen in
der Schule hat einen hohen pädagogischen Wert. Die Schülerinnen und Schüler
erleben ihre eigenen Umweltverantwortung und setzen sie in praktisches Handeln
in ihrem täglichen “Lebensraum Schule” um. Wie die Erfahrungen in Norderstedt
nun schon seit Jahren zeigen, spornt die Energiesparidee oft zu erstaunlicher
Kreativität und zu bemerkenswertem Einsatz an.
Auf das Thema Klimaschutz und die
Möglichkeiten, durch verhaltensorientiertes Energiesparen positive Beiträge
hierzu leisten zu können, sind alle Norderstedter Schulen, Kindertagesstätten
und Jugendeinrichtungen mehrfach angesprochen worden. Als Grund für eine abwartende
Haltung wurden in der Regel personelle Probleme genannt.
Einführung von Energiemanagement in
den Liegenschaften der Stadt Norderstedt
Seit September 2000 läuft ein
zweijähriges Beratungs- und Qualifizierungsvorhaben in Zusammenarbeit mit der
Energieagentur der Investitionsbank Schleswig–Holstein. Gegenstand der
Kooperation ist die Einführung eines Energiemanagements für die städtische
Gebäudebewirtschaftung. Zu diesem Zweck wird
-
eine detaillierte
Erfassung aller relevanten Gebäudedaten,
-
die Erstellung eines
sogenannten Energiespiegels und
-
die Ableitung
verhaltensorientierter und investiver Maßnahmen
vorgenommen.
Der Kooperationsvertrag mit der Energieagentur umfasst die Einführung des
Energiemanagements bei den nachfolgend aufgeführten 20 Liegenschaften, die
alle wesentlichen in Norderstedt vorkommenden Typen einschließen:
Bereich Hochbau
-
Objekt 051: GS Glashütte
-
Objekt 057: GS Heidberg
-
Objekt 061: GHS Friedrichsgabe
-
Objekt 080: Coppernicus-Gymnasium
-
Objekt 102: SZ-Süd
-
Objekt 151: Bücherei Garstedt
-
Objekt 180: Altentagesstätte Friedrichsgabe
-
Objekt 222: Jugendzentrum Glockenheide
-
Objekt 261: Kindertagesstätte Glockenheide (z.
T. kombinierte Anlagentechnik, ein
Grundstück)
-
Objekt 183: Altentagesstätte Harksheide
-
Objekt 223: Jugendfreizeitheim Norderstedt-Mitte
-
Objekt 260: Kindertagesstätte Forstweg
-
Objekt 262: Kindertagesstätte Norderstedt-Mitte
Pellwormstr.
-
Objekt 303: Sportlerheim Harksheide TURA
-
Objekt 371: Friedhof Glashütte
-
Objekt 415: Kunst- und Kulturhaus Glashütter
Damm 262 A,B,C
-
Objekt 427: Begegnungsstätte Senfkorn
Bereich Tiefbau
-
Straßenbeleuchtung (in
Abstimmung mit den Stadtwerken)
-
Ampeln (in Abstimmung
mit dem Ordnungsamt)
-
Pumpstationen
Die Erfahrungen aus den genannten
Liegenschaften sollen die städtische Verwaltung in die Lage versetzen, das
Energiemanagement selbstständig auf alle anderen Liegenschaften zu übertragen.
Vordringlich
ist das insbesondere für diejenigen Schulen, die sich als Energiesparschulen
am verhaltensorientierten Energiesparen beteiligen. Auf diese Weise kann das
verhaltensorientierte Energiesparen einen zusätzlichen Motivationsschub
erhalten und die Bewertung der erzielten Einsparerfolge optimiert werden.
Die Einführung
des Energiemanagements wird dazu führen, aktuelle Handlungsschwerpunkte zu
identifizieren. Zweifellos zählt dazu eine weitere Schulung der Hausmeister, um
ihnen beispielsweise eine optimale Bedienung der installierten
Regelungstechnik zu ermöglichen. Diese Fortbildung wird gleich so konzipiert,
dass dabei alle Liegenschaften einbezogen werden sollen.
Mit dem
Contracting zur Sanierung der Wärmeerzeugungsanlagen in den Schulen unterstützen
die Stadtwerke die Klimaschutzbestrebungen der Stadtverwaltung. Bekanntlich
fällt das Ergebnis momentan noch nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten aus.
An der Behebung der auftretenden Mängel wird gegenwärtig gemeinsam mit
Nachdruck gearbeitet. Eine objektive Beurteilung der Situation kann aber erst
Anfang 2001 bei Vorlage der Verbrauchsdaten aus dem ersten kompletten
Betriebsjahr aller neuen Kesselanlagen stattfinden Die Stadtwerke unterstützen
die Arbeit der Klimaschutz-Koordination auch an allen anderen Schnittstellen
mit Tatkraft.
Fazit
In zwei
wichtigen Handlungsfeldern zum Klimaschutz hat die Verwaltung die
erforderlichen Weichenstellungen vorgenommen:
-
Ein verhaltensorientiertes Energiesparen
ermöglicht besonders schnelle und kostengünstige Erfolge. Die Beteiligung
hieran konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden.
-
Investive Maßnahmen zum Klimaschutz wirken sich
häufig erst in längeren Zeiträumen, dafür aber auch langfristig positiv aus.
Die Einführung des Energiemanagements in Norderstedt stellt eine gute Basis
dafür dar, das hierdurch gegebene Potential so wirtschaftlich wie möglich
auszuschöpfen.
Frau Farnsteiner beantwortet
Fragen der Ausschussmitglieder.
Protokollauszug:
Amt 15