Beschluss: noch nicht festgelegt

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In der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz am 18.10.2000 wurde gefragt, welche städtischen Einrichtungen sich am Klimaschutz beteiligen, welche nicht und  aus welchen Gründen das gegebenenfalls geschieht.

Der Sachstand stellt sich zur Zeit folgendermaßen dar:

 

Allgemeine Beteiligung der städtischen  Einrichtungen am Klimaschutz

Klimaschutz und Energiesparen ist in den letzten Jahren in allen städtischen Einrich­tungen thematisiert worden. Als Schlüsselpersonen gelten die Hausmeister und das Reinigungsperso­nal, welche in besonderem Maße unterwiesen wurden. Dies soll künftig noch vertieft ge­sche­hen, denn erfahrungsgemäß ist die Umsetzung verhaltensorientierter Maßnahmen nicht in allen Einrichtungen glei­chermaßen gut.

Verwaltungsintern wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrfach durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit über konkrete Möglichkeiten zum Energiesparen informiert.

Als Basis zur Überprüfung der Erfolge wurde für 54 städtische Liegenschaften eine Erhebung der Verbrauchsdaten Strom für die Jahre 1994 und 1998 und für 41 Liegenschaften  der Verbrauchsdaten Wärme im selben Vergleichszeitraum vorgenommen. Diese Erhebung und der Vergleich gelten als repräsentativ. Alle großen und sämtliche Typen von Liegen­schaften sind darin enthalten, sofern deren Verbrauchsdaten verfügbar waren.

 

Energiesparen an Schulen

Spezielle Aktivitäten gibt es zum verhaltensorientierten Energiesparen an Schulen. Ausge­hend von zunächst 5 Schulen haben sich im Laufe des im Mai 2000 beende­ten Pilotprojektes insgesamt die nachfolgend aufgezählten 8 Schulen daran mit insge­samt beachtlichem Erfolg beteiligt:

1.      Coppernicus Gymnasium

2.      GS Falkenberg

3.      GHS Friedrichsgabe

4.      HS Falkenberg

5.      GS Harksheide Nord

6.      Gymnasium Harksheide

7.      Schulzentrum Nord / Lessing Gymnasium

8.      Schulzentrum Nord / Realschule Friedrichsgabe

Seit Oktober 2000 beteiligen sich 7 weitere Schulen an dieser wichtigen Aufgabe:

1.      Hauptschule im Schulzentrum Süd,

2.      Realschule im Schulzentrum Süd,

3.      Lise Meitner-Gymnasium,

4.      Grundschule Glashütte Süd,

5.      Realschule Garstedt,

6.      Erich-Kästner-Schule,

7.      Grundschule Pellwormstraße.

Damit betätigen sich mittlerweile zwei Drittel aller Norderstedter Schulen als Energie­spar­schulen, darun­ter auch die beiden großen Schulzentren Nord und Süd.

Erfreulich ist das Engagement der

 

-          Kindertagesstätte Forstweg und

-          Kindertagesstätte Niendorfer Straße,

 

die ebenfalls ab Oktober 2000 mitmachen und den Kreis der beteiligten Einrichtungen über die Schulen hinaus öffnen.

Pädagogische Unterstützung hierfür gibt es in bewährter Weise durch die Deutsche Gesell­schaft für Umwelterziehung (DGU).

Verhaltensorientiertes Energiesparen in der Schule hat einen hohen pädagogischen Wert. Die Schülerinnen und Schüler erleben ihre eigenen Umweltverantwortung und setzen sie in prak­tisches Handeln in ihrem täglichen “Lebensraum Schule” um. Wie die Erfahrungen in Norder­stedt nun schon seit Jahren zeigen, spornt die Energie­sparidee oft zu erstaunlicher Kreativität und zu bemerkenswertem Einsatz an.

Auf das Thema Klimaschutz und die Möglichkeiten, durch verhaltensorientiertes Energiespa­ren positive Beiträge hierzu leisten zu können, sind alle Norderstedter Schulen, Kindertages­stätten und Jugendeinrichtungen mehrfach angesprochen worden. Als Grund für eine abwar­tende Haltung wurden in der Regel personelle Probleme genannt.

 

Einführung von Energiemanagement in den Liegenschaften der Stadt Norderstedt

Seit September 2000 läuft ein zweijähriges Beratungs- und Qualifizierungsvorhaben in Zu­sammenarbeit mit der Energieagentur der Investitionsbank Schleswig–Holstein. Gegenstand der Kooperation ist die Einführung eines Energiemanagements für die städtische Gebäudebe­wirtschaftung. Zu diesem Zweck wird

-          eine detaillierte Erfassung aller relevanten Gebäudedaten,

-          die Erstellung eines sogenannten Energiespiegels und

-          die Ableitung verhaltensorientierter und investiver Maßnahmen

vorgenommen. Der Kooperationsvertrag mit der Energieagentur umfasst die Einfüh­rung des Energiemanagements bei den nachfolgend aufgeführten 20 Liegenschaf­ten, die alle wesent­lichen in Norderstedt vorkommenden Typen einschließen:

Bereich Hochbau

-          Objekt 051:             GS Glashütte

-          Objekt 057:            GS Heidberg

-          Objekt 061:             GHS Friedrichsgabe

-          Objekt 080:             Coppernicus-Gymnasium

-          Objekt 102:            SZ-Süd

-          Objekt 151:             Bücherei Garstedt

-          Objekt 180:            Altentagesstätte Friedrichsgabe

-          Objekt 222:             Jugendzentrum Glockenheide

-          Objekt 261:            Kindertagesstätte Glockenheide (z. T. kombinierte Anlagentechnik, ein
                       Grundstück)

-          Objekt 183:            Altentagesstätte Harksheide

-          Objekt 223:            Jugendfreizeitheim Norderstedt-Mitte

-          Objekt 260:             Kindertagesstätte Forstweg

-          Objekt 262:             Kindertagesstätte Norderstedt-Mitte Pellwormstr.

-          Objekt 303:            Sportlerheim Harksheide TURA

-          Objekt 371:            Friedhof  Glashütte

-          Objekt 415:            Kunst- und Kulturhaus Glashütter Damm 262 A,B,C

-          Objekt 427:            Begegnungsstätte Senfkorn

Bereich Tiefbau

-          Straßenbeleuchtung (in Abstimmung mit den Stadtwerken)

-          Ampeln (in Abstimmung mit dem Ordnungsamt)

-          Pumpstationen

Die Erfahrungen aus den genannten Liegenschaften sollen die städtische Verwaltung in die Lage versetzen, das Energiemanagement selbstständig auf alle anderen Lie­genschaften zu übertragen.

Vordringlich ist das insbesondere für diejenigen Schulen, die sich als Energie­spar­schulen am verhaltensorientierten Energiesparen beteiligen. Auf diese Weise kann das verhaltens­orientierte Energiesparen einen zusätzlichen Motivationsschub erhalten und die Bewertung der erzielten Einsparerfolge optimiert werden.

Die Einführung des Energiemanagements wird dazu führen, aktu­elle Handlungs­schwerpunkte zu identifizieren. Zweifellos zählt dazu eine weitere Schulung der Hausmeister, um ihnen bei­spielsweise eine optimale Bedienung der installierten Regelungstechnik zu ermöglichen. Diese Fortbildung wird gleich so konzipiert, dass dabei alle Liegenschaften einbezogen wer­den sollen.

Mit dem Contracting zur Sanierung der Wärmeerzeugungsanlagen in den Schulen unterstüt­zen die Stadtwerke die Klimaschutzbestrebungen der Stadtverwaltung. Be­kanntlich fällt das Ergebnis momentan noch nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten aus. An der Behebung der auftretenden Mängel wird gegenwärtig gemeinsam mit Nachdruck gearbeitet. Eine objektive Beurteilung der Situation kann aber erst Anfang 2001 bei Vorlage der Verbrauchsdaten aus dem ersten kompletten Betriebsjahr aller neuen Kesselanlagen stattfinden Die Stadtwerke unterstützen die Arbeit der Klimaschutz-Koordination auch an allen anderen Schnittstellen mit Tatkraft.

 

Fazit

In zwei wichtigen Handlungsfeldern zum Klimaschutz hat die Verwaltung die erforderlichen Weichenstellungen vorgenommen:

-          Ein verhaltensorientiertes Energiesparen ermöglicht besonders schnelle und kostengüns­tige Erfolge. Die Beteiligung hieran konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden.

-          Investive Maßnahmen zum Klimaschutz wirken sich häufig erst in längeren Zeiträu­men, dafür aber auch langfristig positiv aus. Die Einführung des Energiemanagements in Norderstedt stellt eine gute Basis dafür dar, das hierdurch gegebene Potential so wirt­schaftlich wie möglich auszuschöpfen.

 

 

Frau Farnsteiner beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder.

 

Protokollauszug:

 

            Amt 15