Sachverhalt:
Im Zusammenhang mit dem
UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und dem
Nationalen Aktionsplan (NAP BNE) hat der schleswig-holsteinische Landtag am 01.
Juni 2021 eine Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung verabschiedet.
Die Federführung liegt beim Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft,
Umwelt, Natur und Digitalisierung. Diesem Prozess ist bereits eine längere
Stakeholder-Beteiligung vorangegangen.
Bildung für nachhaltige
Entwicklung (BNE) ist ein auf Ganzheitlichkeit und Transformation
ausgerichtetes Lehr- und Lernkonzept. Es soll sich langfristig in strukturellen
Anpassungen wiederspiegeln (z.B. über gesetzliche Rahmengebung) und Akteure und
Netzwerke zusammenbringen. Der Qualitätsanspruch ist hoch und die Querbezüge
sind bereits klar (Klimaschutz, Energiewende, Biodiversität, Digitalisierung
u.a.). BNE-Aktivitäten sind flächendeckend für alle Disziplinen anzubieten.
An fünf vorrangigen
Handlungsfeldern des UNESCO-Weltaktionsprogramm (WAP BNE) ist die Landesstrategie
SH ausgerichtet:
1.
Politische
Unterstützung
Das BNE-Konzept soll in die einschlägigen
Handlungsfelder der Politik integriert werden
2.
Ganzheitliche
Transformation von Lern- und Lehrumgebungen
Die Nachhaltigkeitsprinzipien von BNE
sollen in sämtlichen Bildungs- und Ausbildungszusammenhängen verankert werden
3.
Kompetenzentwicklung
bei Lehrenden und Multiplikator*innen
Die Kompetenzen (insbesondere
Gestaltungskompetenzen wie z.B. fächerübergreifendes und vorausschauendes
Denken, Planen und Handeln u.s.w.) der Erziehenden und Multiplikator*innen
sollen gestärkt werden
4.
Stärkung und
Mobilisierung der Jugend
Weitere BNE-Maßnahmen sollen speziell für
Jugendliche entwickelt werden
5.
Förderung
Nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene
Die Ausweitung der BNE-Programme und –Netzwerke soll
auf der Ebene der Kommunen und Regionen erfolgen
Bezug zu den Kommunen über
die Landesstrategie
Kommunen können als
Einrichtungsträger ein wesentlicher Richtungsweiser sein, sodass die
Ausrichtung auf BNE durch sie maßgeblich forciert werden kann. Dies betrifft
vor allem Schulen, Kindertagesstätten, Horte und ggf. einen möglichen
Ganztagsbereich, sofern sich dieser in kommunaler Trägerschaft befindet.
Für Norderstedt ist im
frühkindlichen und schulischen Zusammenhang eine gute BNE-Grundlage erkennbar -
beispielsweise:
§ die regelmäßig ausgezeichneten Zukunftsschulen (in der
laufenden Auszeichnungsperiode sind 8 Norderstedter Schulen vertreten),
§ die zahlreichen aktiven Energiespar-Einrichtungen
(Kita und Schule),
§ zwei ausgezeichnete KITA 21-Einrichtungen
(Auszeichnung der Umweltstiftung S.O.F. [Save Our Future]),
§ zwei UNESCO-Projektschulen,
§ unterschiedliche Fairtrade-Points an Schulen und zwei
zertifizierte Fairtrade-Schools (eine weitere Schule befindet sich z.Zt. auf
dem Weg, ausgezeichnet zu werden)
Auch im non-formalen
Bildungsbereich (Erwachsenenbildung und sonstige außerschulische
Freizeitangebote für Kinder) gibt es in Norderstedt einige erwähnungswürdige
BNE-Aktivitäten, wie z.B.
§ zwei, in Kürze drei zertifizierte außerschulische
Lernorte (NUN – Norddeutsch und Nachhaltig),
§ die stetig wachsenden Nachhaltigkeits-Aktivitäten der
Stadtbücherei und Volkshochschule
§ eine neu im Stadtmuseum angestellte Kulturvermittlerin
für BNE und
§ verschiedene Partnerinnen und Partner aus dem
zivilgesellschaftlichen Akteursfeld
Ausblick
Nach Errichtung der im Land
geplanten zentralen BNE-Agentur wird die Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt
den Kontakt zu ihr aufnehmen und zur weiteren Vernetzung in der Stadt
beitragen. So soll der angestoßene BNE-Prozess langfristig unterstützt werden.
Folgender Link führt direkt
zum download der Landesstrategie:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/B/bne/landesstrategie.html