Sachverhalt:
In der Sitzung des Umweltausschusses am 15.06.2022,
fragt Frau Betzner-Lunding von der Fraktion Bündnis 90 Die Grünen, woran es
liegen kann, dass die Bäume in der Straße Harthagen in einem schlechten Zustand
sind.
Antwort der Verwaltung:
In der Straße Harthagen
befinden sich 100 erfasste Bäume in den Knicks entlang der Straße.
80 davon sind Eichen.
1. Wann waren die letzten Kontrollen dort?
a. Die letzten Kontrollen fanden im Januar und November 2021 statt.
Die
Gesamtheit der Bäume zeigte bisher eine durchschnittliche bis gute Vitalität.
2. Wann sind die letzten baumpflegerischen Maßnahmen dort durchgeführt (In welcher Anzahl mit welchen Maßnahmen)
a. Der letzte Baumpflegedurchgang fand im Herbst 2021 statt. Es wurde Totholz an 16 Bäumen beseitigt.
3. Was für Maßnahmen stehen daraus resultierend unmittelbar bevor – in welcher Stückzahl .
a. Die nächste Kontrolle ist im Feb. 2023 geplant.
Es ist geplant in diesem Jahr Totholz an 25 Bäumen zu entfernen.
Unabhängig
vom Standort Harthagen sind derzeit in gesamten Holsteinischen Raum Eichen
auffällig, deren Kronen extrem verlichtet sind (siehe Bild unten). Auslöser
sind vor allem wiederholter Kahlfraß durch die Eichenfraßgesellschaft
(Frostspanner,
Grüner Eichenwickler, Eichenprozessionsspinner und Schwammspinner).
Bei
der Eichenfraßgesellschaft handelt es sich um einen natürlichen Bestandteil der
Fauna. Sie existiert schon seit Jahrhunderten.
Ihr stehen natürliche Feinde wie die Schlupf- oder Erzwespe gegenüber, die ein
Überhandnehmen der Schädlinge regulieren – wenn auch zeitverzögert.
Schwierig
wird es immer dann, wenn Bäume bereits geschwächt sind. Die Kombination aus
Witterungsbedingungen und Umweltstress muss dabei mehr Anlass zur Besorgnis
geben als der Schädling an sich. Normalerweise sind die Eichen spätestens Mitte
Juni voll belaubt. Eichen besitzen die Möglichkeit, ein zweites Mal im Jahr
auszutreiben. Dieser „Johannistrieb“ ist in der Lage, die lichten Baumkronen
wieder aufzufüllen und die Folgen des Kahlfraßes zu beseitigen. Die Besorgnis
kann sich also in Grenzen halten.
Eine
Ausnahme besteht lediglich hinsichtlich des Eichenprozessionsspinners. Die
Haare seiner Raupen können beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. In
diesem Jahr wurden bereits vorkommen der Raupen und Nester in der Garstedter
Feldmark und am Rande des Tangstedter Forsts gesichtet.
Um
der Gesundheitsgefahr zu begegnen wird das Betriebsamt diese Nester und Raupen
mechanisch beseitigen lassen.
Durch die Eichenfrasgesellschaft aufgelichtetet Eiche