Sitzung: 15.06.2022 Umweltausschuss
Vorlage: M 22/0270
Sachverhalt:
Anfrage von Frau
Fincke-Samland zur Vegetationskartierung
Frau Fincke-Samland gibt
folgende Fragen zu Protokoll:
„Wie ist der Stand der
Vegetationskartierungen? Wie geht es in der Sache weiter?“
Antwort der Verwaltung
Die Vegetationskartierung
der Grünlandfläche zwischen Schleswig-Holstein-Straße und Kringelkrugweg
nördlich des Regenwasserrückhaltebeckens ist gemäß Forderung der Unteren
Naturschutzbehörde im Rahmen des bei der Unteren Forstbehörde eingereichten
Erstaufforstungsantrages im Frühsommer 2019 erfolgt.
Auf der Südhälfte wurde
tatsächlich sogenanntes Wertgrünland gefunden. Die Fläche ist dem „mesophilen
Grünland frischer Standorte“ zuzurechnen und ist nach dem
Landesnaturschutzgesetz SH bzw. der Biotopverordnung SH ein gesetzlich
geschütztes Biotop. Zahlreiche wertgebende Gräser- und Kräuter-Arten entsprechend
der Kartieranleitung SH (Liste 11) wurden gefunden. Dominant treten Roter
Schwingel, Rotes Straußgras und Echtes Johanniskraut auf, häufig
Wiesen-Knäuelgras, Wolliges Honiggras und Spitz-Wegerich. Gruppenweise findet
sich Gewöhnliche Schafgarbe, Wiesen-Rispengras, Acker-Kratzdistel, Rainfarn,
Krauser Ampfer und leider auch Jakobs-Kreuzkraut. Selten sind auch
Wiesen-Kerbel, Wildes Stiefmütterchen, Wiesen-Sauer-Ampfer, Gewöhnlicher
Kleiner Sauer-Ampfer, Gewöhnliches Hornkraut, Gewöhnliche Kratzdistel,
Wiesen-Lieschgras, Rauhe Segge, Späte Trauben-Kirsche (unerwünscht), Brombeere,
Scharfer Hahnenfuß und Wiesen-Löwenzahn vertreten.
Es handelt sich somit um
eine magere ehemalige Pferdeweide mit diversen wertgebenden Arten in hoher
Deckung.
Die Nordhälfte war dagegen
deutlich artenärmeres Grünland. Diese knapp 2,9 ha Bruttofläche durften mit
10.000 jungen Gehölzen standortgerechter und heimischer Baumarten, wie zum
Beispiel Buche, Eiche, Vogelbeere, Kiefer und Wild-Apfel im Frühjahr 2021
aufgeforstet werden. Das Wertgrünland dagegen wird erhalten und durch Mahd
gepflegt.