Sitzung: 21.08.2002 Ausschuss für Umweltschutz
Beschluss: noch nicht festgelegt
Abstimmung: JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
Vorlage: M02/0365
Wann kann mit der Kosten- und Leistungsrechnung in
der Stadt Norderstedt gerechnet werden?
Ab Herbst 2002 wird ein neues Buchhaltungssystem -
OK.FIS - bei der Stadtverwaltung eingeführt. Dieses System ermöglicht uns
erstmals, neben den kameralen Buchungen auch kostenrechnerische Buchungen zu
machen. Damit sind die wesentlichen Vorbedingungen für eine Kostenrechnung
geschaffen. Ab 2003 werden alle kostenrelevanten Buchungen dann automatisch als
Kostenbuchungen mit erfasst. Da nach Erfahrungen anderer Kommunen damit zu
rechnen ist, dass es anfangs zu zahlreichen Fehlbuchungen kommt, sieht die
derzeitige Planung vor, 2 Fachbereiche in 2003 durch Kämmerei und Controlling
intensiv zu betreuen, um dort aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Mit Hilfe
der dort gemachten Erfahrungen werden ab 2004 weitere Fachbereiche integriert.
Das Buchungssystem kann allerdings nur die
Kostenbuchungen erfassen und noch keine kostenrechnungstypischen
Verteilungsrechungen (z.B. interne Verrechnung) durchführen. Dafür wäre eine
separate Spezialsoftware erforderlich, die dann auch den Leistungsbezug
herstellen könnte, sofern Leistungsdaten erhoben werden. Dennoch rechnen wir
bereits bei den Pilotfachbereichen mit relativ aussagekräftigen Informationen
über Kostenstellen und Kostenträger vor Umlagen.
Wann kann mit dem Contracting gerechnet
werden?
Das Kontraktmanagement in der ursprünglichen Form
wird heute von Praktikern aus anderen Kommunen häufig nicht mehr als sinnvoll
eingestuft. Es stellte eine zusätzliche grobe Gliederungsebene neben den
Produktbeschreibungen mit ähnlichen Inhalten dar. Solange sehr differenzierte
Produktbeschreibungen (mehrere Hundert) als Zielvereinbarungsinstrument in den
Verwaltungen existieren, wird zur politischen Steuerung ein zusammenfassendes
Instrument benötigt - eben das Kontraktmanagement. In Norderstedt hat der
Produktkatalog mittlerweile so viele Straffungen erfahren, dass sich die
Produkte selbst als Kontrakte eignen, zumal sie in immer stärkerem Maße an den
Bedürfnissen der nachfragenden Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet werden und
nicht an den Aufgaben innerhalb der Verwaltung. Da dieser Prozess der
Neuausrichtung des Selbstverständnisses aber schwierig und langwierig ist, kann
keine Aussage über einen konkreten Einführungszeitpunkt des Kontraktmanagements
als Instrument gemacht werden. Die einfache und unbürokratische Lösung wäre,
sukzessive die Produkte, die mit Zielen und Messgrößen versehen und deren
mögliche Zielkonflikte mit dem Globalkontrakt Haushalt gelöst sind, als
Kontrakt zwischen Verwaltungsleitung und Politik zu vereinbaren.